
HAMÜ – Der Lärm entlang der Mombacher Straße war zentrales Thema bei der jüngsten Sitzung des HaMü-Ortsbeirats. Mehrere Anwohner wohnten der Sitzung bei, um sich über die Situation rund um die bereits jetzt hohe Belastung zu informieren. Wie soll der Lärmschutz künftig aussehen? Und wird die Mombacher Straße in den Lärmaktionsplan aufgenommen? Diese Fragen gab die CDU-Fraktion an die Verwaltung weiter. Nun hat Verkehrsdezernentin Jana Steinkrüger (Grüne) dazu Stellung genommen.
Demnach verzögert sich der geplante Umbau der Mombacher Straße nicht nur, weil Stadt und Anwohner sich hinsichtlich der Umgestaltung uneinig sind, so beim Erhalt von Parkplätzen, dem Baumbestand, dem Platz für Radfahrende sowie der Verkehrsführung für Autos oder beim Einsatz von Flüsterasphalt.
Die Baumaßnahmen ziehen sich hin, weil die Mainzer Netze vorbereitende Arbeiten in der Ostein-Unterführung von 2025 auf 2026 verschoben haben. Laut Steinkrüger ist damit unklar, ob die Deutsche Bahn 2027 mit der Tunnelbohrung und 2029 mit den Brückenbauarbeiten beginnen kann. Deshalb sei zurzeit auch keine verlässliche Planung für die Verkehrsführung in der Mombacher Straße möglich.
Der Verkehr soll an der Baustelle vorbeigeführt werden. Ob die Fritz-Kohl-Straße als Ausweichstrecke genutzt werden kann, sei noch offen. Auch der ÖPNV, der sonst durch die Ostein-Unterführung fährt, müsste umgeleitet werden.
Ortsvorsteherin Christin Sauer (Grüne) erklärte: „Der Umbau kann erst beginnen, wenn die Tunnel- und Brückenarbeiten beendet sind. Das ist klar – da werden wahnsinnig schwere Baufahrzeuge hin und her fahren. Die würden einen neuen Belag direkt wieder kaputt machen.“ Dass in der Straße, die von der seit Jahren gesperrten Hochbrücke bis zum Bahnhof und von dort weiter zur Oberstadt führt, dringend etwas passieren müsse, sei allen klar
Mehr Schutz vor Lärm fordern inzwischen auch die Anwohnenden. „Bei uns klirren die Gläser im Schrank – sogar in den Häusern in zweiter Reihe“, beklagte ein Anwohner in der Einwohnerfragestunde. „Das ist eine Dauerbelastung, die durch die anstehenden langen Bauarbeiten noch verstärkt wird.“ Lärmschutz könne durch Temporeduzierung, Kreisel statt Ampelanlagen oder einen geeigneteren Straßenbelag erreicht werden.
Die Antwort der Verwaltung auf die Frage, ob temporäre Lärmmessungen in der Mombacher Straße durchgeführt werden, klang ebenfalls wenig zufriedenstellend. Steinkrüger erklärte, dass die Lärmbelastung alle fünf Jahre im Rahmen der Lärmkartierung ermittelt werde. Aus dem aktuellen Aktionsplan ergebe sich keine „Vollzugsgrundlage für Maßnahmen zum Lärmschutz“. Eine neue Messung ist laut Bundes-Immissionsschutzgesetz erst für 2028 vorgesehen.
kga