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„Music was our first Love“ Chormusik >>>Mitreißendes Jubiläumskonzert von „The next Generation“

Bei „The next Generation“ gab es geballte Frauen-Power auf der Bühne. Foto: The next Generation

GONSENHEIM – Mit einem mitreißenden Jubiläumskonzert feierte jetzt der Chor „The next Generation“ sein 25-jähriges Bestehen in der komplett gefüllten TGM-Halle. An beiden Abenden waren die rund 350 Karten ausverkauft und die Zuschauer erlebten eine musikalische Reise, die keine Wünsche offen ließ.

Der Chor, der 1999 unter anderem vom damaligen Vorstandsmitglied August Becker gegründet wurde, besteht heute aus etwa 90 Sängerinnen und Sängern, darunter rund ein Viertel Männer. Unter Leitung von Florian Meusser, der seit 13 Jahren als Chorleiter tätig ist, hat sich „The next Generation“ kontinuierlich vergrößert. Was einst mit nur 17 Mitgliedern begann, ist heute zu einer beeindruckenden Chorgemeinschaft herangewachsen. Meusser hat den Chor nicht nur zahlenmäßig erweitert, sondern ihm auch einen modernen und vielseitigen musikalischen Stil verliehen.

Der Chor ließ seinen Emotionen freien Lauf. Foto: The next Generation

Das Motto des Jubiläumskonzerts lautete „Music was our first Love“ – und passend dazu drehte sich alles um die Liebe. Der Chor spannte einen Bogen von der ersten Verliebtheit über die Höhen und Tiefen einer Beziehung bis hin zu Zweifeln und Sehnsüchten, um schließlich mit kraftvollen Klassikern der Popgeschichte zu triumphieren. Mit insgesamt 25 Songs boten die Sängerinnen und Sänger ein breit gefächertes Repertoire, das von Pop und Rock bis hin zu Klassik reichte. Verstärkt wurde der Chor bei ausgewählten Stücken von zwei Violinen, einer Bratsche, Schlagzeug, E-Bass sowie dem Cello, das später noch eine besondere Rolle spielen sollte. Der Abend wurde gekonnt und amüsant moderiert von den Chormitgliedern Miri und Thomas.

Chorleiter Florian Meusser dirigierte mit spürbarer Hingabe. Foto: Sabine Longerich

Das Konzert begann mit zarten und gefühlvollen Tönen, die die Anfangsphase der Liebe thematisierten. „Hungriges Herz“ von Mia und „Wenn du lachst“ von Helene Fischer versprühten jugendliche Leichtigkeit und Freude. Doch schon bald wurden die Themen ernster: Lieder wie „Ehrenwort“ von Fäaschtbänkler und „Die Dinge haben sich“ von Frida Gold verdeutlichten die gefestigte Liebe und den Zusammenhalt in einer reifen Beziehung. Besonders beeindruckend war der Übergang zu den ersten Zweifeln, der mit Felix Mendelssohn Bartholdys „Hebe deine Augen auf“ ergreifend inszeniert wurde. Die Darbietung von „Back to Black“ von Amy Winehouse und „Cello“ von Udo Lindenberg berührte tief, da hier das Thema Verlust und Sehnsucht eindrucksvoll musikalisch umgesetzt wurde. Insbesondere das Cello-Solo führte zu Gänsehautmomenten.

Nach einer kurzen Pause ging es mit einer Auswahl an Popklassikern weiter, die das Publikum in Bewegung und zum Mitsingen brachte. Songs wie „I’m still standing“ von Elton John, „Jump“ von Van Halen und „You’re the Voice“ von John Farnham brachten den Saal zum Kochen. Mit „What about us“ von Pink, mit aktiver Beteiligung des Publikums, und „Titanium“ von David Guetta wurde das Repertoire um aktuelle Chart-Hits erweitert.

Die Sänger performten „Männer“ von Herbert Grönemeyer. Foto: Sabine Longerich

Der krönende Abschluss des Abends waren die Gänsehaut-Momente bei „Baba Yetu“ – mit einem Gesangssolo von Florian Meusser –  und „Music“ von John Miles, die den Saal in tosendem Applaus versinken ließen. „Music was my first Love, and it will be my last…“ – dieser Songtext brachte die Essenz des Abends perfekt auf den Punkt.

Chorleiter Florian Meusser dirigierte das Ensemble mit spürbarer Hingabe und Präzision. Seine Arbeit der vergangenen 13 Jahre hat „The Next Generation“ zu einem festen Bestandteil der Chorszene in Gonsenheim und darüber hinaus gemacht. Mit wöchentlichen Proben jeden Donnerstag und einem Schnuppertag am 31. Oktober bietet der Chor auch neuen Gesangstalenten die Chance, Teil dieser musikalischen Gemeinschaft zu werden.

Der inzwischen 90-jährige August Becker, 41 Jahre lang Vorstandsvorsitzender des Gesangvereins Cäcilia, zu dem The Next Generation gehört, berichtete, dass er maßgeblich an der Gründung des Chors beteiligt war. Becker selbst war 74 Jahre lang aktiver Sänger, er besucht auch heute noch jedes Konzert und ist von der Entwicklung des Chors begeistert. Lisa Brakel (28) ist erst seit einem knappen Jahr Chormitglied. Das Jubiläumskonzert war der erste Auftritt ihres Lebens. Vom Repertoire, das Chorleiter Meusser größtenteils auswählt, ist sie begeistert: „Er traut uns oft mehr zu als wir uns selbst. Und tatsächlich bekommen wir dann auch alles gut hin.“

Ortsvorsteher Josef Aron: „Ich mag die Mischung aus modernen Pop- und Rocksongs und die professionelle Darbietung. Wenn es nach mir geht, wird es noch viele Gelegenheiten in Gonsenheim geben, an denen dieser Chor bereichernd mitwirkt.“ Das Jubiläumskonzert von „The Next Generation“ zeigte eindrucksvoll, wie kraftvoll und emotional Chormusik sein kann. Ein gelungener Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

Sabine Longerich

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Bis zu meiner Pensionierung im November 2022 leitete ich die Stabsstelle Kommunikation und Presse der Unfallkasse Hessen in Frankfurt. Als Chefredakteurin für unser vierteljährliches Magazin inform mit dem Schwerpunkt Arbeit und Gesundheit war es meine Aufgabe, die Texte und Artikel zahlreicher Fachredakteure und Autoren anzufordern und lesergerecht zu optimieren. Ich selbst war mehr als 30 Jahre lang als Magazin-Autorin tätig, besonders als Interviewpartnerin für hessische Bürgermeister*innen und Unternehmensleitungen. Zusätzlich war ich als Pressesprecherin für die Kommunikation der Geschäftsführung zuständig.