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Musikalischer Nachmittag in der Natur Konzert >>>“Musik im Garten” – ein jährliches Highlight von Gonskultur

“Die Katzen“ Sarah Schurig, Anja Kintscher und Claudia Seng (v.l.). Foto: Elke Fauck

GONSENHEIM – Was gibt es Schöneres, als an einem Spätsommertag tolle Musik in freier Natur zu genießen? Gonskultur und Odile Landragin, Inhaberin der Staudengärtnerei in der Hermann-Ehlers-Straße, machen es möglich. „Musik im Garten“ heißt das Highlight, das sich in diesem Jahr zum 13. Mal jährte und immer wieder großen Zuspruch erfährt. Nela Kunigk von Gonskultur arrangierte wieder eine gute Mischung an Künstlern, um den Nachmittag sehr vielseitig zu gestalten.
„Katzen brauchen furchtbar viel Musik!“, lautet ein Zitat aus Walt Disneys  „Aristocats“, aber das Vocal-Swing-Trio, das sich „Die Katzen“ nennt, braucht nicht nur Musik, sondern macht sie auch selbst. Die studierten Sängerinnen Anja Kintscher,  Claudia Seng und Sarah Schurig lernten sich an der Hochschule für Musik in Mainz kennen und gründeten 2021 „Die Katzen“. Die Bandgründung basierte auf der Suche nach Kleidung und ist bis heute sehr erfolgreich. Zur Begleitung ihres Gesangs haben die Katzen immer „Kater“ dabei. „Bei mir bist du schen“, „Ich will keine Schokolade“, „Oh Champs Elysée“ und „Ciao Ciao Bambina“ sind nur einige Beispiele, die sie aus ihrem riesigen Repertoire durch das Gartengelände klingen ließen.

Yannik Monot nahm die Zuschauer mit auf seine musikalische Reise. Foto: Elke Fauck

Yannick Monot hingegen bestritt seinen Soloauftritt mit Mundharmonika, Gitarre, Akkordeon und Gesang. Der 75-Jährige aus Concarneau stammende Bretone lebt seit 40 Jahren in Deutschland, nachdem er seit seinem 17. Lebensjahr viel gereist war.

Zunächst zog er von Concarneau nach Paris, was den ersten Aufschwung in seine musikalische Karriere brachte. Sechs Jahre verbrachte der Musiker in Stockholm, bevor er den europäischen Kontinent verließ, um sich zunächst in Kanada und später in Louisiana mit der Musik anderer frankofonen Länder zu befassen. Die Musik der Cajuns ließ Monot nicht mehr los. „Ich habe mein ganzes Leben mehr oder weniger von Musik gelebt“, sagt der Musiker. „Aber ich bereue nichts.“ Der inzwischen in der Nähe von Limburg beheimatete Künstler zeigte einen Querschnitt seiner Reisen und eine Auswahl seines Repertoires. Trotz sehr guter Deutschkenntnisse ist es ihm in seinen Liedern wichtig, dass die in frankofonen Ländern entstandenen Werke auch in französischer Sprache gesungen werden. Ein Cajun-Walzer durfte nicht fehlen.

Michael Partheil und Sylivia Schade präsentierten Gedichte von Mascha Kaléko in musikalischer Form. Foto: Elke Fauck

Michael Partheil, der bereits 2022 bei einer Literaturveranstaltung von Gonskultur musikalische Interpretationen von Gedichten der jüdischen Schriftstellerin Mascha Kaléko darbot, brillierte erneut mit seinen Vertonungen ihrer Werke und präsentierte mit seiner Gitarre zusammen mit der Geigerin Sylvia Schade ein Programm, das zeigt, wie hochaktuell und brisant die Texte Kalékos auch heute noch sind. Kaléko ist kurz vor Beginn der Reichskristallnacht aus Berlin nach New York geflohen. Etwa in ihrem Gedicht „Ich denke oft an Klado“ – Klado ist ein Stadtteil von Berlin, in dem die Schriftstellerin früher gewohnt hat – drückt sie ihre melancholische Seite aus. Ihr fröhlichstes Gedicht „Grundlos vergnügt“ gibt mit seiner Vertonung gute Laune weiter – egal, was sich gerade ereignet hat: eine literarisch-musikalische Darbietung auf hohem Niveau.

 

Elke Fauck