FINTHEN – Die Betriebe haben es derzeit schwer und Schließungen sind derzeit leider an der Tagesordnung. Umso schöner, dass es in Finthen zur Abwechslung mal eine Neueröffnung gab. Die Traditionsbäckerei Schäfer hat in der Flugplatzstraße eine neue Filiale inklusive Café eröffnet.
Dafür wurde hier im vergangenen Jahr fleißig gebaut, sodass nun eine nagelneue Bäckerei den Stadtteil bereichert. Der Prozess sei beispielhaft verlaufen, erzählt Sebastian Sien, der als Immobilienverantwortlicher und Vertreter der Bäckereikette bei der offiziellen Neueröffnung anwesend war. Vor einem Jahr habe es das erste Gespräch mit der Familie Wiatr gegeben, die hier zuvor ein Autohaus betrieben hatte, das nun geschlossen wurde. Auch die Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung habe hervorragend geklappt, sodass nun in Rekordzeit eine schicke neue Bäckerei eröffnet werden konnte.
Und dann war es soweit. Eigentlich ist so eine Eröffnung für die Bäckerei ein Tag wie jeder andere: Morgens wird geöffnet und dann wird fleißig Brot und Kaffee verkauft. Doch ein paar Dinge waren bei der Neueröffnung anders. Da war zum einen die lange Warteschlange, schließlich wollten die Finther wissen, was es mit der neuen Bäckerei auf sich hat. Und natürlich gab es zur Eröffnung besondere Angebote, besonders beliebt: die Aktion „Volle Tüte“. Und dann waren da noch die Gäste: aus dem Ortsbeirat Volker Wittmer (Grüne) und Claus Berndroth (Freie Wähler) sowie das Ehepaar Wiatr vom vorher ansässigen Autohaus.
Für die Bäckerei sei es derzeit besonders schwierig, ausreichend Personal zu finden. Es werde völlig unterschätzt, wie anspruchsvoll die Arbeit in einer Bäckereifiliale sei. Das Bedienen an der Theke sei nur die Spitze des Eisbergs, die eigentliche Arbeit beginne früh morgens mit dem Aufschließen und Backen und höre mit dem Zählen an der Kasse auf. Das kann längst nicht jeder, auf 20 Filialen kommen gut und gerne 10000 Bewerbungsgespräche. Und die Bäckerei Schäfer sei ständig auf Wachstumskurs.
Die Herausforderungen sind also gewaltig, aber vorerst scheint in Finthen alles in trockenen Tüchern zu sein. Zumindest scheint die Nachfrage groß zu sein. Bleibt zu hoffen, dass die neue Filiale den aktuellen Herausforderungen gewachsen ist und sich in Finthen etablieren kann.
Johannes Preyß