NACKENHEIM – (wb) Im Weingut Elisabethenhof fand wieder einmal die Musikalische Weinprobe des Männergesangvereins MGV 1857 statt. Der Stamm-Moderator Wolfgang Petry hatte seinen Job diesmal an Rüdiger Müller abgetreten, denn er selbst empfing eine Ehrung zur 40-jährigen Vereinszugehörigkeit. Außer ihm wurden Alfred (Ali) Feist ebenfalls für 40 Jahre und Manfred Ark für 25 Jahre Mitgliedschaft vom Chorverband Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Petry erzählte ein wenig aus seinen Anfängen im Chor. So sagte sein erster Dirigent zu den Sängern: „Wenn ihr singt, dann mit Inbrunst und Begeisterung. Da muss der Rotz fliegen.“
Unter dem aktuellen Chorleiter Nick Ries brachten die Männer zwischen den Kostproben wieder einen Querschnitt ihres Repertoires zu Gehör, was die Veranstaltung immer angenehm auflockert. Durch die Proben führte diesmal die Ingelheimer Weinkönigin Cathrin Breitkopf. Mit viel Weinverstand und detaillierten Erläuterungen erklärte sie die einzelnen Weine sehr verständlich. Allerdings hatte sie es mit steigendem Alkoholspiegel einzelner Gäste immer schwerer, gegen die Geräuschkulisse anzukommen. Das ist aber kein neues Phänomen, sondern wiederholt sich von Jahr zu Jahr, mal mehr und mal weniger intensiv. Wenn die Sänger Pause hatten, unterhielt Rüdiger Müller die Besucher. Mit Geschichten, Anekdoten, Sprüchen und Vergleichen zwischen den Regionen in Pfälzer Mundart konnte er immer wieder die Lacher für sich gewinnen. So erklärte er beispielsweise den Unterschied zwischen einem Rheinhessischen und einem Pfälzer Schoppen. Für den, der es nicht weiß, der Pfälzer Schoppen hat 0,5 Liter und nicht nur 0,4 wie der Rheinhessische. Auch ganze Geschichten, wie die vom „Ding“ sorgten für kurzweilige Unterhaltung zwischen Weinprobieren, Winzerteller essen und Musik genießen. So verging die Zeit an diesem wettermäßig sehr schönen Nachmittag wie im Flug. Wie gewohnt wurden auch Gassenhauer wie „Kornblumenblau“, “Ich hab‘ den Vater Rhein in seinem Bett gesehen“ oder „Oh du wunderschöner Deutscher Rhein“ mehr oder minder melodisch zusammen gesungen. Aber wen stört dabei der manchmal recht schräge Klang, wenn man doch so schön zusammen feiert und die rheinhessische Weinkultur pflegt. Die ganz Unentwegten bestellten am Ende der Veranstaltung noch ein Fläschchen Wein, um mit den alten und heute vielleicht sogar neu gewonnenen Freunden nochmal auf einen tollen Nachmittag im Elisabethenhof mit den Sängern des Männergesangvereins anzustoßen.