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Öffentliche Parkplätze für Gastronomie

NIEDER-OLM/KLEIN-WINTERNHEIM – Die Corona-Krise hat das Gewerbe in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm ungleich getroffen. So die Rückmeldungen, die den Stadtbürgermeister von Nieder-Olm, Dirk Hasenfuss, erreichen. „Während es Tracoe von den Aufträgen her bestens geht, da das Unternehmen Artikel zur Beatmung von Patienten fertigt und volle Auftragsbücher nachweisen kann, kommen auch Rückmeldungen, die Grund zur Sorge bieten.“ Den kleinen, oftmals „Ein-Mann-Betrieben“ oder den Gaststätten mache die Pandemie sehr zu schaffen. „Es freut mich daher gerade für sie, dass es langsam bergauf geht.“ Auch wenn sich die Umsetzung der Konzepte in der Praxis auch manches Mal schwer gestalte, so Hasenfuss. „Natürlich kann die Verwaltung allein aus rechtlichen Gründen beispielsweise nicht als Kreditgeber fungieren oder einzelnen Unternehmen finanzielle Hilfen zusichern.“

Untätig zuschauen will die Stadt dennoch nicht. „Beispielsweise könnten wir öffentliche Parkplätze ab 18 Uhr zur Nutzung für Außengastronomie zur Verfügung stellen.“ Möglich wäre es ferner, die „öffentlichen Gebäude für Veranstaltungen wie Modenschauen, Messen oder Tastings zu kostenreduzierten Preisen“ anzubieten. Längere Ladenöffnungszeiten zu beantragen und kleine Hilfen aufzubauen, seien weitere Ideen. „Derzeit erarbeitet der zuständige Beigeordnete Thomas Blechschmitt eine Ideen- und Maßnahmensammlung für das Gewerbe.“ Offen für die Anregungen seitens der Gewerbetreibenden sei die Stadt ohnehin, betont Hasenfuss, der die Bürger ermutigt „weiterhin – oder gerade jetzt, lokal einzukaufen“.

Auch die Unternehmer vom Gewerbeverein in Klein-Winternheim seien „erstmal erleichtert und froh, dass es wieder einen Schritt nach vorne geht“, sagt der Vereinsvorsitzende, Michael Götz. Die Agenturen, Gastronomie und Freiberufler habe die Krise besonders schwer getroffen. Die Gastro-Betriebe und Soloselbständige haben weiterhin große Probleme. „Unternehmer, die seit Jahren betriebswirtschaftlich verantwortungsvoll handeln und beispielsweise einen bezahlten Firmenwagen nutzen und keine teuren Büroräume anmieten, sondern ihr Business aus dem Homeoffice betreiben, fallen durch das Raster der Soforthilfen, weil sie keine reinen betrieblichen Kosten haben.“

Etwas besser geht es dem Handwerk: lediglich die Aufträge von Industriekunden seien deutlich zurückgegangen. „Die Auswirkungen der Pandemie könnten zeitverzögert im nächsten Halbjahr auch im Handwerk für Rückgang sorgen.“ Die Unterstützung durch die Regierung mit weitreichenden Maßnahmen sei „weiterhin dringend erforderlich“, so Götz. Der Gewerbeverein steht seinen Mitgliedern vor allem beratend zur Seite. „Wir geben Hilfestellungen bei der Beantragung staatlicher Unterstützung oder bei allgemeinen Situationsproblemen. Aber auch durch Aktionen wie Empfehlungsunterstützung über unsere Website und unser Netzwerk mit allen Kooperationspartnern.“ Eine Sammelbestellung für die Beschaffung von Mund-und Nasenschutz-Masken habe geholfen, rechtzeitig alle Mitglieder damit zu versorgen „und einen vernünftigen Einkaufspreis zu generieren“.