GONSENHEIM – Mehrere Denkmäler halten in der Pfarrer-Grimm-Anlage die Erinnerung an die Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen, die Europa einst erschütterten. Nach über 70 Jahren Frieden in Deutschland haben der Napoleonstein, das Erinnerungsdenkmal des 1. Feldartillerieregiments von Oranien und das Denkmal des Ludwigvereins für die meisten Gonsenheimer eine vermutlich gewandelte oder zumindest neue Bedeutung bekommen.
Als „ein Ort zum Trauern für die Angehörigen und Nachfahren der Soldaten aus Gonsenheim“, die wiederum „ihren Namen erhalten wissen sollten“, bezeichnete der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Hermann-Dieter Müller, das Ludwigdenkmal. Die bescheidenen Mittel des Vereins, sowie Spenden und der ehrenamtliche Einsatz des Architekten, Franz Kurz, haben die Sanierung des Gedenksteins ermöglicht, sagte Müller erfreut.
Damit hat der Verein nun auch das dritte Denkmal in der Pfarrer-Grimm-Anlage in neuem Glanz erstrahlen lassen. Diese Tätigkeit gehört zu den erklärten Zielen des Heimat- und Geschichtsvereins Gonsenheim. Das aus rotem Sandstein, der vermutlich aus Miltenberg und Kaiserslautern stammt, wie der Architekt erläuterte, trägt eingravierte Namen der Gonsenheimern, die in den Wirren der Kriege ihr Leben verloren haben.
Allein im Ersten Weltkrieg sollen es 150 sein, nannte der Müller die Zahl. Die Namen auf dem Denkmal erinnern an die Mitglieder des Ludwigvereins. Im Vereinsnamen selbst wird hingegen der Name der Großherzöge verwendet, erläuterte Müller. „Sie hießen alle Ludwig.“
Nach dem Rheinhessen nach dem Wiederkongress (1815) dem Großherzog von Hessen-Darmstadt zugesprochen worden war, mussten dessen Untertanen sich auch an den kriegerischen Auseinandersetzungen teilnehmen, in die der Herrscher involviert gewesen war. Errichtet wurde das Denkmal im August 1863 eben vom Ludwigverein.