OBERSTADT – Die Berliner Siedlung ist ein Juwel in der Oberstadt. Die „Gartenstadt“ aus den 1960er Jahren mit bezahlbarem Wohnraum wird heute ergänzt um Schulen, Jugendzentrum, Studierenden- und Flüchtlingsunterkünfte, Kleingärten sowie den Neubau Am Rodelberg. Kürzlich konnte eine langersehnte Verkehrsberuhigung in der Berliner Straße realisiert werden.
Ortsvorsteher Daniel Köbler lud alle Bürger zum Quartiersgespräch ein. Beim Quartiersgespräch wollte er allen Bürgern die Möglichkeit geben, sich mit Anregungen, Fragen, Kritik und Diskussionen an ihn persönlich und vor Ort zu wenden.
Eine langjährige Anwohnerin sprach: „Die Fahrradständer haben in der Martin-Luther-Straße 55 Jahre gestanden, wann oder wenn überhaupt werden sie ersetzt, so kann das doch nicht bleiben. Die Räder werden jetzt kreuz und quer angeschlossen, an den verschiedensten Stellen.“ Daniel Köbler notierte sich eifrig die Anliegen der Bürger und verspricht, dass er sich drum kümmert. Viele Leute melden sich mit ihren Anliegen per Mail und telefonisch, so ein Gespräch von Mann zu Mann oder zu Frau ist schon etwas anderes. Es gab auch einen Mann, der interessierte sich für die weitere Planung auf dem Kasernengebiet. Mittlerweile waren die Zuhörer auf eine stattliche Menge gewachsen.
„Hier sollte man in der Siedlung mit einer Verkehrsberuhigung anfangen und einen weiteren Zebrastreifen in die Berliner-Straße einzeichnen.“ Köbler erinnerte daran, dass die Geschwindigkeit schon angepasst wurde. Eine Dame erwähnte, dass die anthrazitfarbenen Betonkübel jahrelang auf freiwilliger Basis von den Anliegergeschäften bepflanzt und gepflegt werden, jedenfalls bis zu Hälfte hin, der Rest verwahrlost. Es gäbe hier auch ein Parkhaus in der Geschwister-Scholl-Straße, welches seit 15 Jahren nicht genutzt würde und vergammelt. Für Park und Ride Zwecke ist es allemal noch brauchbar. „Die Gespräche darum würden schon seit Jahren geführt“ so Köbler.
Es wurde auch gelobt, im öffentlichen Nahverkehr hätte es Verbesserungen gegeben. Eine Frau am Rollator machte darauf aufmerksam, dass sie mit ihrem Gefährt kaum zwischen den parkenden Autos, die mit ihren Vorbauten in den Gehweg hineinragten, vorbeikomme. So hätte sie mehrmals die Straßenbahn verpasst. Diese verpasst sie dann auch, wenn sie zu voll ist, um mit Rollator einzusteigen. Ihr sei auch aufgefallen, dass zum Lerchenberg immer die neusten Bahnen fahren.
Der kleine Spielplatz an der Ladenstraße ist schon seit April diesen Jahres eingerüstet und nichts würde geschehen. Ein anderes Thema war der Mülleimer vor dem Bäcker, warum stellt der Bäcker keinen großen Behälter für die Abfälle, über die Wochenenden quillt der Müll über. Jemand beschwerte sich, dass die Pflanzen auch direkt nach der Pflanzung aus dem Beet gezogen werden. Man nimmt an, dass die lange grüne Hecke zur Hälfte in Eigenregie zurückgeschnitten wird und das Reststück daher vor sich hin wuchert.
Es wurde auch angeregt, das beidseitige Parken einzuschränken und eine Einbahnstraße zu errichten. Jemand wünschte sich den Verteilerkasten schön zu gestalten, sowie den Bücherschrank. Letzter Punkt des Anstoßes war, es stünden zu den Essenszeiten bis zu sechs Pizzalieferautos kreuz und quer in der Einmündung der Berliner-Straße, ein regelrechter Hindernis-Parkour würde da für die Anwohner errichtet.
Autor: Claudia Röhrich