
ZORNHEIM – Der Neujahrsempfang in Zornheim wird aus zwei Gründen in Erinnerung bleiben. Zum einen war es der Letzte für Bürgermeister Dennis Diehl, der im Juni 2024 nicht wieder zur Wahl steht, zum anderen gab es einen viel beklatschten musikalischen Auftritt. Doch dazu später mehr.
Zunächst formulierte Diehl nach einer herzlichen Begrüßung seine sorgenvollen Gedanken beim Blick auf die Weltlage. Nach wie vor tobe der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel ist auch noch ein Krieg im Nahen Osten entbrannt. Die Menschen in Deutschland litten außerdem unter den Auswirkungen der Coronazeit, der hohen Inflation und der Bedrohung durch den Klimawandel, fasste er zusammen. Die Stimmung sei aufgeheizt und die Demokratie durch Fanatiker bedroht.

In Zeiten, in denen der Umgangston überall rauer werden zu scheint, ist ein respektvolles Miteinander umso wichtiger. „Wir hier in Zornheim können auf unsere Gemeinschaft stolz sein. Sie gibt uns Heimat, Hoffnung und Geborgenheit und wir sollten alles dafür tun, dies zu erhalten und zu stärken“, betonte Diehl.
Und was wäre ein Zornheimer Neujahrsempfang ohne Ehrung? In diesem Jahr hatte sich Bürgermeister Dennis Diehl für zwei Personen entschieden, die sich von Beginn an ganz besonders für die von Peter Eugen Eckes gestiftete Kapelle in den Zornheimer Weinbergen verdient gemacht haben und es noch bis heute noch tun, Dr. Werner Dahmen und Frank Mattes. „Unsere schöne Kapelle ist sehr gefragt und kann dank dieser beiden jeden Tag als ein ganz besonderer spiritueller Aufenthaltsort genutzt werden. Wochenweise im Wechsel schließen sie die Kapelle morgens auf und abends wieder ab“, lobte Diehl. Auch wenn es etwas zu reparieren gäbe, so sei Frank Mattes stets zur Stelle. Mit einer Collage der Künstlerin Sieglinde Nordmann, einem kulinarischen Gutschein und Weinpräsenten bedankte sich der Bürgermeister bei beiden für das ehrenamtliche Engagement.

Wie bereits eingangs erwähnt, gab es viel Applaus für die musikalischen Höhepunkte des Zornheimer Neujahrsempfangs. Guido Wolf, Leiter der Grundschule und ausgezeichneter Sänger, präsentierte den Zuhörern mit „Eine kleine Frühlingsweise“ von Antonín Dvořák, dem Musicalsong „Younger than springtime“ von Richard Rodgers und zwei Wiener Liedern „Wien, die Stadt meiner Träume“ und „Im Prater blühen wieder die Bäume“ eine Vielfalt seines gesanglichen Repertoires. Begleitet wurde er dabei am Flügel von Jens Klaassen, dem Leiter der Musikschule der Verbandsgemeinde Nieder-Olm.
Der Empfang klang mit einer kommentierten Weinprobe der Winzerin Julia Schittler vom Weingut Schittler-Becker aus. Die junge und erfolgreiche Winzerin verstand es auf unterhaltsame Weise, die Charakteristik der von ihr ausgewählten Weine zu beschreiben.
Annette Pospesch