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Ralf Claus kündigt vorzeitigen Ruhestand an SPD dankt für fast drei Jahrzehnte Stadtführung

Ralf Claus (hier bei einer Visite bei der Gesellschaft für Teilhabe und Integration im Juni) will mit dem vorzeitigen Ruhestand die Neuwahl seiner Nachfolge terminlich mit der rheinland-pfälzischen Landtagswahl in Einklang bringen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

INGELHEIM – Oberbürgermeister Ralf Claus (SPD) will sein Amt im kommenden Jahr niederlegen und damit vorzeitig in den Ruhestand treten. Claus, der seit 2010 die Stadt Ingelheim führt, hat nach Vollendung seines 65. Lebensjahres einen entsprechenden Antrag gestellt. „Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen“, erklärte er am Mittwoch auf der städtischen Internetseite.

Geplant ist, das Amt zum 30. April 2026 abzugeben – mehr als ein Jahr vor Ablauf seiner regulären Wahlzeit am 30. Juli 2027. Damit soll die Neuwahl seiner Nachfolge mit der Landtagswahl am 22. März 2026 zusammengelegt werden. „Das geschieht auch aus Rücksicht auf die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung, die damit nur eine Wahl im nächsten Jahr durchführen müssen“, so Claus.

Als Gründe für seinen Schritt nannte der 64-Jährige vor allem persönliche und private Motive. Mit Amtsmüdigkeit oder politischen Auseinandersetzungen habe der Entschluss nichts zu tun. „Nach wie vor liebe ich die Herausforderungen, die das Amt mit sich bringt. Zugleich stelle ich aber fest, dass es mir zunehmend schwerer fällt, die für dieses Amt erforderliche Energie und Geduld für langwierige Entscheidungsprozesse aufzubringen.“

Claus blickt auf eine 27-jährige Laufbahn an der Spitze der Ingelheimer Stadtverwaltung zurück. Nach einer kurzen Zeit als Beigeordneter war er 13 Jahre Oberbürgermeister, seit 2010 steht er als Oberbürgermeister an der Spitze der Stadt. 2019 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. „Ich bin dankbar und stolz, dass ich fast drei Jahrzehnte lang gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen im Stadtvorstand und Stadtrat die Entwicklung Ingelheims mitgestalten durfte“, sagte er.

Besonders wichtig seien ihm die Umsetzung des Rahmenplans für das Stadtzentrum – mit der Kultur- und Kongresshalle kING und dem neuen Weiterbildungszentrum – sowie der konsequente Einsatz für bezahlbaren Wohnraum gewesen. „Ingelheim hat es verdient, verantwortungsvoll in eine aussichtsreiche Zukunft geführt zu werden. Gerade deshalb ist jetzt die passende Zeit, den Staffelstab weiterzugeben“, so Claus.

Die SPD in Ingelheim würdigte die Entscheidung und die Leistungen ihres langjährigen Oberbürgermeisters. „Wir sind Ralf Claus zutiefst dankbar für seine verlässliche, bürgernahe und erfolgreiche Arbeit über fast drei Jahrzehnte. Seine klare Handschrift hat Ingelheim nachhaltig geprägt – vom Zusammenwachsen der Stadtteile bis zur sozialen Stadtentwicklung. Für diesen Einsatz sagen wir: Danke, Ralf!“, betonte Ioannis Kombouris, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins.

Auch die SPD-Stadtratsfraktion würdigte die enge Zusammenarbeit. „Ralf Claus hat mit uns viele wichtige Projekte möglich gemacht – sachorientiert, verlässlich und auf Augenhöhe. Er hatte immer klare Schwerpunkte und Vorstellungen für unsere Stadt und hat diese gemeinsam mit der Stadtpolitik verfolgt“, erklärte Fraktionsvorsitzender Dominik Brill.

Der SPD-Ortsverein kündigte an, nun den internen Prozess zur Vorbereitung der vorgezogenen OB-Wahl einzuleiten. Der Vorstand wolle die Kandidatur in den kommenden Tagen gemeinsam mit den Mitgliedern beraten und dann über das weitere Vorgehen informieren.

Für Claus selbst beginnt nach fast drei Jahrzehnten an der Spitze der Stadt ein neuer Lebensabschnitt. Künftig wolle er mehr Zeit mit seiner Familie, insbesondere seinen fünf Enkeln verbringen – und sich auch ehrenamtlich engagieren.

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