Start Gesellschaft Reichsdorf Wackernheim und mehr Zwei historische Vorträge im November

Reichsdorf Wackernheim und mehr Zwei historische Vorträge im November

Wackernheim in der Abbildung der sogenannten Trauttner-Karte (1754/55) Foto: Stadt Ingelheim

INGELHEIM/WACKERNHEIM – Zwei Veranstaltungen dürften im November das Interesse aller wecken, die gerne in geschichtliche Zusammenhänge eintauchen. Einerseits fragt der Vortrag von Historiker Gerd Althoff nach dem Interpretationsspielraum, den Menschen des Mittelalters bei der Vorstellung vom Eingreifen transzendenter Mächte auf den Alltag hatten. „Der feste Glaube an die reale Anwesenheit des Göttlichen im Leben stellte in jener Epoche eine grundlegende soziale Tatsache dar“, heißt es in der Einladung des Historischen Vereins Ingelheim. Vor diesem Hintergrund wird der Mediävist etwa den Fragen nachgehen, wie sich im Mittelalter die Skepsis über göttliche Einflussnahme auf das Weltgeschehen artikulierte.

Zugleich stellt Althoff zur Debatte, ob solche Überzeugungen bloß vom reinen Glauben gesteuert worden waren oder nicht auch strategische Ziele verfolgten. Der Überblick über einschlägige Quellen lasse kaum Zweifel daran zu, so die These, „dass dieses behauptete Eingreifen vorrangig als Argument zur Rechtfertigung der Freunde und zur Diffamierung der Gegner verwendet worden“ sei. Der Vortrag ist am Montag, 13. November, 19. Uhr, im Weiterbildungszentrum in Ingelheim.

Nicht weniger informativ klingt die Einladung zum Kurzvortrag im Museum bei der Kaiserpfalz. Am 16. November führt die Reihe „Geschichte am Mittag“ nach Wackernheim: In das ehemalige Reichsdorf im Ingelheimer Grund. Die Historie des Dorfes, das bei der Umsetzung der Kommunal- und Verwaltungsreform in 2019 zu einem Stadtteil von Ingelheim avancierte, war seit mehr als 1.000 Jahren eng mit der Vergangenheit der einstigen kaiserlichen Pfalz verknüpft. So tagte in Wackernheim unter anderem auch das Ingelheimer Reichsgericht. Auf vergleichbare Stationen und die Entwicklung des Dorfes im Laufe der Jahrhunderte geht Renate Fath in ihrem Vortrag am 16. November, 14.30 Uhr, ein. Der Eintritt kostet vier Euro. Aufgrund der begrenzten Personenzahl ist eine telefonische Anmeldung bis 14. November im Museum unter der Telefonnummer: 06132 – 714701 erforderlich.

 

red