LÖRZWEILER – Freitag, der 13. war für Lörzweiler kein schrecklicher Tag sondern zweifellos ein wichtiger Tag. Deswegen ließen sich die Lörzweilerinnen und Lörzweiler nicht abhalten, zur Baustelle zu kommen – das Richtfest war wirklich sehr gut besucht, zeigt es auch, dass sich alle auf die neue Mehrzweckhalle freuen!
„Nach über 50 Jahren hat die alte Hohberghalle den Zenit ihrer Funktion als eine der am meist frequentierten öffentlichen Gebäude hier in Lörzweilers längst überschritten. Nicht nur die Grundfläche der alten Mehrzweckhalle, sondern auch ihre technische und energetische Ausstattung atmen den Geist vergangener Tage – Nichts passt mehr wirklich mit den Anforderungen von heute zusammen,“ begründet Bürgermeister Steffan Haub die Entscheidung einer neuen Halle.
Lange wurde gerechnet und diskutiert mit dem Ergebnis: Haushaltsmittel in die alte Halle zu investieren rentiert sich auf keinen Fall.
Ein Planungsteam um „Dorsch international Consulting“ hat alle Vereine in der Gemeinde ihren Raumbedarf erfassen lassen. Dann wurde geplant und kalkuliert. Hatte die alte Halle 404 qm Fläche so finden die Bürger heute 760 qm für Sport, Kultur und Fastnacht in der neuen Halle. Die Kosten: Erste Planung ca. 5,9 Mio € – liegen die Kosten nach heutiger Schätzung bei über 7 Mio €.
„Allein die Kosten für die Stahlbau-Arbeiten sind so explodiert, dass uns schwindelig wird. Auch alle anderen Kosten sind enorm gestiegen. Aber Baustillstand, um zu schauen, ob die Kosten wieder sinken, wäre keine Option für uns!“ so Steffan Haub.
2020 die Erleichterung: Das Land fördert den Neubau der Halle mit 2,1 Mio €, Dr. Klaus Altenbach übernahm die Projektführung seitens der Ortsgemeinde.
2022 dann endlich Baustart mit den Bohrungen für die Geothermie Anlage.
Heute steht der stolze Rohbau – der alle Zweifler, ob eine 1,5 Feld Halle tatsächlich ausreichend sein wird, wahrscheinlich ehrfürchtig verstummen lässt.
Innenminister, Michael Ebling, ließ es sich nehmen, dem Richtfest beizuwohnen. „Wer heute baut – beweist Mut! Die Lörzweilerer Dorfgemeinschaft wird für Jahrzehnte ein neues und zeitgemäßes Zentrum erhalten – da sind wir froh, dass das Land etwas beisteuern konnte! Der Neubau ist ein starkes Bekenntnis in Richtung Zukunft!“
Dr. Robert Scheurer, VG-Bürgermeister, schaut auf die Anfänge der Planungen zurück: „Altbürgermeister Michael Christ hatte damals die Verhandlungen mit dem Bistum Mainz geführt, denn die Ortsgemeinde plante ihre neue Halle unweit des Sportplatzes zu bauen. So konnte ein Erbbau-Pachtvertrag abgeschlossen werden!“
Auch er hebt die hochmoderne Technik mit Geothermie und auch Notstromversorgung hervor. „Achteinhalb Monate nach Grundsteinlegung das Richtfest in der heutigen Zeit zu feiern, zeigt, dass alle Gewerke an einem Strang arbeiten!“
Die Leitung auf der Seiten der Auftragnehmer hatte Architektin Judith Schwaab von „Dorsch intern. Consulting“. „Die Entscheidung für eine energetisch hoch moderne Halle ist zukunftsweisend. Geothermie für Wärme und Kühlung, Photovoltaik und Dachbegrünung, sowie E-Ladestationen zeugen von nachhaltigem Bauen!
Projektleiter Dr. Klaus Altenbach und die VG-Mitarbeiterin Marita Zaun zeigten die Analogie zum Fußball auf: „Der Austragungsort der Spiele ist unser Grundstück mit der neuen Halle. Im Trainerteam finden wir die Planer und die Architektin. Die Spieler sind die ausführenden Betriebe. Mai 2022 war Anstoß mit den Bohrungen für die Erdwärme. Lieferengpässe, Kostensteigerungen sowie Kapazitätsgrenzen bei den Firmen waren unsere Gegner. Bauen ist eben ein Mannschaftssport! Das tolle: Die Planung wollte den Rohbau Ende November fertig haben – Ende November war er auch fertig. Das freut uns sehr!“
Bevor Steffan Haub zum Umtrunk einladen durfte, stand der Richtspruch vom Zimmermann Markus Wensker der Fa. Terhalle auf der Agenda. Steffan Haub schlug danach den „letzten Nagel“ in Gebälk.
Pünktlich zum Ende des Richtfestes fing es dann heftig an zu regnen. Der Umtrunk – den die Winzer in Lörzweiler gespendet haben – wurde kurzfristig in die überdachten Bereiche verlegt!
Wolf-Ingo Heers