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Ruanda – 52 Breitengrade entfernt Benefizabend für das Partnerland in der evangelischen Kirche in Finthen

Gerd und Sibylle Kallweit nahmen das Publikum mit auf eine Reise nach Ruanda. Foto: kga

FINTHEN – Auf eine spannende Reise ins rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda nahmen der Vorsitzende des Fördervereins Ruandapartnerschaft-Mainz-Finthen, Gerd Kallweit, und seine Frau Sibylle sowie die Afrikaforscherin und Professorin der Mainzer Universität Dr. Anna-Maria Brandstetter ihr Publikum mit, das der Einladung des Fördervereins der evangelischen Kirche zum Benefizabend gefolgt war. Unter dem Titel „Ruanda – 52 Breitengrade entfernt“ stellten die Referenten mit Fotos von Land und Leuten, Videos und einer Menge Zahlen ihren Zuhörern das Land mitten im Herzen Afrikas vor und beantworteten zahlreiche Fragen zu Regierungsform, Sprache, Zukunftschancen und dazu, wo sich das Land aktuell im Vergleich zu anderen Ländern wirtschaftlich befindet.

Die Referenten unterstützen mit ihrer Arbeit im Förderverein und als Forscherin zahlreiche  Projekte vor Ort und pflegen Bekanntschaften, zu vielen Themen konnten sie Auskunft geben. So sei das Land mit einem Durchschnittsalter der Bevölkerung von nur 22,7 Jahren besonders jung. Dies sei das Ergebnis von Krieg und Völkermord durch die Hutus gegen die Tutsi 1994, berichtete Brandstetter und erzählte, seither habe sich viel getan. Heute sei Ruanda „das Land der starken Frauen“. Mädchen gehen zur Schule und studieren, es habe viele alleinerziehende Mütter gegeben, die ihre Kinder zu starken Persönlichkeiten erzogen haben, machte sie am Beispiel von Sabrine, Marie-Claude und Giselle deutlich.

Während Sibylle Kallweit von traditioneller Musik in Ruanda sprach und auf kulturelle Besonderheiten einging, erzählte Gerd Kallweit von den Hilfsprojekten, die mit dem 2006 gegründeten Partnerschaftsverein „Ruanda-Mainz-Finthen“ erst in Bumbogo mit dem Bau von Regenauffangbecken und jetzt in Gikonko im Südwesten Ruandas entstanden sind. Hier seien Schulhäuser wie eine Grundschule und eine Berufsschule und ein Sportplatz errichtet sowie Kühe und Ziegen gespendet worden. In den meisten Fällen, so berichtete Kallweit, würden die Projekte mit Fördergeldern des Landes Rheinland-Pfalz ergänzt, das als Partnerland mit zahlreichen „Graswurzelpartnerschaften“ in Ruanda hilft. Ruanda sei mit seiner Landwirtschaft ein Selbstversorger, umso mehr konzentriere sich die Regierung darauf, es mit Fachkräften zu einem „Dienstleisterland“ zu entwickeln.

Die Vorsitzende des Fördervereins der Evangelischen Kirche, Christine Weil, bedankte sich für den spannenden Abend und wies dann mit einem Augenzwinkern noch einmal darauf hin, dass der Benefizabend zwei Adressaten erreichen solle. Sie bat auch um Spenden für eine neue Lichtanlage im Gemeindehaus, die durch dekorative Lichtstangen ergänzt werden soll. Hierzu wolle der Förderverein einen Beitrag leisten.

Autorin: kga