Nieder-Olm – Am 9. Juni stehen Kommunalwahlen an. In Nieder-Olm ist Stadtbürgermeister Dirk Hasenfuss (FWG) seit 2019 Amtsinhaber und auch für eine zweite Legislaturperiode bereit. Mit dem Agraringenieur Georg Beer (CDU) und dem Gesundheits- und Krankenpfleger Stefan Heyde (SPD) treten zwei Kandidaten gegen ihn an. Um die beiden Herausforderer und deren Ziele näher kennen zu lernen, hat Journal Lokal für sie ein paar Fragen vorbereitet.
Frage: Warum ist es ein toller Job, in Nieder-Olm Bürgermeister zu sein?
Georg Beer: Weil der Zusammenhalt der Menschen und das ehrenamtliche Engagement vieler Nieder-Olmer beispiellos sind und damit die Gestaltungsmöglichkeiten des Stadtbürgermeisters erweitert werden.
Stefan Heyde: Weil ich diese Stadt liebe und es mir die Möglichkeit gibt, die Entwicklung und Gestaltung der Stadt maßgeblich mitzugestalten und Projekte voranzutreiben, welche die Lebensqualität der Menschen vor Ort verbessern. Ich möchte damit meinen Teil dazu beitragen, dass unsere schöne Stadt auch für die Zukunft attraktiv bleibt.
Frage: Wenn Sie gewählt werden, was haben Sie sich für die ersten 100 Tage im Amt vorgenommen?
Beer: Kennenlernen aller Mitarbeiter in den Kitas, Bauhof und Verwaltung, um die Arbeitsschwerpunkte festzulegen.
Heyde: Die Verkehrsberuhigung des Ortskerns, Schaffung einer Tagespflege in Nieder-Olm sowie bezahlbarer Busverkehr innerhalb von Nieder-Olm, außerdem die Berufung eines Klimaschutzbeauftragten.
Frage: Welche Aufgabe hat Priorität?
Beer: Herstellung von Vertrauen zu allen Fraktionen im neugewählten Stadtrat und die gemeinsame Festlegung der Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre.
Heyde: Die Verkehrsberuhigung des Ortskerns.

Foto: Daniel Reißmann
Frage: Welche sind für Sie die größten und dringendsten Herausforderungen der Zukunft?
Beer: Die Problematik des zunehmenden Verkehrs im Stadtbereich durch ein Gesamtkonzept mit Einbindung von Fachleuten angehen: Clevere Vernetzung aller Verkehrsträger. Die Auswirkungen des demographischen Wandels und der Erderwärmung auf unsere Stadt ernst nehmen und Anpassungsmaßnahmen definieren.
Heyde: Bezahlbare Wohnraum zu schaffe, die immer älter werdende Bevölkerung und auch der damit verbundene Wandel in der Stadtplanung und Organisation (medizinische Versorgung, Apotheken, Tagespflege, ambulante Dienste, aber auch die damit verbundene Barrierefreiheit von Einrichtungen, Wegen und Gebäuden), die Verkehrsberuhigung und ein gutes Klima
Frage: Was gefällt Ihnen an Nieder-Olm gut?
Beer: Dass ich alle wichtigen Anlaufstellen in der Stadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann.
Heyde: Die Menschen – ehrlich, offen und herzlich. Dazu kommt an zweiter Stelle natürlich noch die gute Infrastruktur.
Frage: Wo ist Ihr Lieblingsplatz in Nieder-Olm?
Beer: Der Panoramaweg vom Weinberg IV zum Lohwäldchen
Heyde: Der Rathausplatz. Nirgendwo kommt man schneller in Kontakt mit Menschen durch Feiern und Feste oder trifft auch sonst Freunde und Bekannte regelmäßig. Dieser Platz ist der Herzschlag von Nieder-Olm.
Frage: Wie wollen Sie den Kontakt zu den Bürgern und Bürgerinnen pflegen und diese für Ihre Politik begeistern?
Beer: Bürgersprechstunden und Präsenz bei öffentlichen Veranstaltungen. Ich möchte ein Stadtbürgermeister „zum Anfassen“ sein.
Gezielte Ansprache von Gewerbetreibenden und Verantwortlichen in den Vereinen, um deren Erwartungen an die Kommune besser kennen zu lernen.
Heyde: Durch einen Politikstil, der sich nicht im Elfenbeinturm versteckt, sondern das Ohr nah an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger hat. Sei es durch regelmäßige offene Sprechstunden, Bürgerdialoge oder mehr Transparenz in den Handlungen. Politik muss wieder ehrlich, bürgernah und verständlich sein und darf nicht nur „auf Anfrage“ stattfinden.

Foto: Annette Pospesch
Frage: Haben Sie Ideen für Angebote für junge Menschen und Hilfen für ältere?
Beer: Um beide Gruppen zusammen zu führen stelle ich mir einen Bewegungsparcours vor, der Geräte für junge und ältere Menschen anbietet und damit als generationsübergreifender Treffpunkt fungieren kann.
Erleichterungen für unsere älteren Mitbürger weiter voranbringen: z. B. Barrierefreiheit für Rollstühle und Rollatoren, schattige Ruhebänke.
Heyde: Natürlich, aber das komplette Programm würde den Rahmen sprengen. Daher nur eine kleine Auswahl:
So möchte ich gerne für junge Menschen die gastronomische Vielfalt erweitern, den Jugendtreff erweitern, einen geschützten Platz zum Feiern schaffen und natürlich das große Angebot an Vereinen usw. in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen zusammen ausbauen.
Für ältere Menschen steht bei mir die Sicherheit im Vordergrund z.B. in Form von Barrierefreiheit in Gebäuden und Einrichtungen oder die Schaffung einer Tagespflege um länger in der eigenen Wohnung bleiben zu können und die pflegenden Angehörigen zu entlasten.
Annette Pospesch