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Sollen die Brauchtumsveranstaltungen und Fastnachtsumzüge alle nach und nach sterben? STELLUNGNAHME > Politik muss ein Signal für das Ehrenamt und die Vereine setzen

RHEINHESSEN – Frankenthal, Mannheim und viele weitere kleinere Orte haben bereits ihre Fastnachtsumzüge abgesagt. Das wird einfach so hingenommen? Nein! Wir und auch die Politik macht uns Narren und den kulturellen und Brauchtumsvereinen das Leben weiter schwer!

War es nicht schon vor der Corona-Pandemie schwierig genug, junge und aktive Menschen für das kulturelle Brauchtum zu begeistern und für Gesangvereine, Garden oder Fastnachtsvereine zu gewinnen? Dann kamen über zweieinhalb Jahr „Corona-Stillstand“, Kostenexplosionen seit dem furchtbaren Krieg in der Ukraine und nun die Sicherheitsforderungen, die von Städten, Gemeinden und letztlich auch in der Umsetzung von den Vereine und ihren Ehrenamtlichen gefordert werden.

Es gibt ein Schreiben des Innenministeriums ohne an die fatalen Folgen zu denken. Wir machen unser eigenes Brauchtum kaputt!

Sicherheit ist gut und wichtig, diese wird selbstverständlich von den Veranstaltern schon seit Jahren umgesetzt. Aber die riesigen und teuren  Sicherheitskonzepte, Forderungen nach kostspieligen Sicherheitsdiensten und zahlreichen Auflagen, lassen nun die Hürden für viele Veranstalter, meist ehrenamtlich besetzte Vereine, immer höher werden – das sprengt häufig den finanziell machbaren Rahmen.

Zumindest eine klare Unterstützung ideeller und auch finanzieller Art ist hier notwendig. Das Brauchtum mit all seinen Veranstaltungen, die Kultur und die Ehrenamtlichen müssen ein klares Zeichen der Wertschätzung und der Unterstützung aus der Politik bekommen. Warme Worte, feuchter Händedruck und Applaus ist nicht alles. Die Politik muss ein Signal setzen und die Brauchtumsvereine unterstützen, insbesondere auch die Fastnachtsumzüge, wenn wir diese nicht sterben sehen wollen!

 

Autor: Jeremy D. Frei, Präsident der LSG -DIE CHAOTE- e.V.