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Sorgen bereitet die Arbeitslosigkeit

LERCHENBERG – Unter dem Titel „Unter uns! – Die Sozialraumanalyse für Lerchenberg im Blick“ lud Ortsvorsteherin Sissi Westrich zur Information in die Orstverwaltung. Westrich ging es darum, gemeinsam einen Blick auf die Aussagen zu werfen und zu überlegen, was die Zahlen bezüglich Arbeitslosigkeit, Schuleingangsuntersuchungen, Sprachförderung, Bevölkerung und Wohnlage für den 5967 Einwohner (32,1 % über 60 Jahre, 18,85 unter 18 Jahre) großen Stadtteil bedeuten.
Der Anteil an Einwohnern mit Migrationshintergrund liegt überdurchschnittlich bei 39,4 %, der Anteil an Ausländern (ohne deutschen Pass) unterdurchschnittlich bei 16,5 %. Westrichs Hauptanliegen: „Wo und wie können wir ansetzen und eventuellen Missständen entgegenwirken?“ Obwohl Lerchenberg schon bei der ersten Sozialraumanlyse 1996 in drei Bezirke Nord, Süd und Mitte aufgeteilt und nach den Studien neben Mombach und der Neustadt in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen worden war, kristallisierte sich bei der Gesprächsrunde schnell heraus, dass der Fokus auf Lerchenberg-Mitte liegt, dem Bereich rund um das Einkaufszentrum, der Hochhäuser, der Gustav-Mahler-Siedlung und der sogenannten Scheibenhäuser. „Positiv ist, dass es dank der hier teils sehr günstigen Mieten wenig Fluktuation gibt“, sagte Westrich.

Was Sorgen mache, sei die Arbeitslosigkeit, die in dem Bezirk Mitte bei 16,5 Prozent liege, der Anteil der Langzeitarbeitslosen betrage sogar über 50 Prozent. Hier sei es wichtig zu wissen, mit welchen Altersgruppen man es zu tun habe, um sinnvoll helfend eingreifen zu können, war man sich einig. Ein großes Problem sei der Sprachförderbedarf bei Grundschulkindern, der für Lerchenberg Mitte mit 46,5 Prozent erschreckend hoch ist.
Ein Vertreter der Juvente Einrichtung „Regenbogentreff“ berichtete vom Arbeitsalltag. Eine 20-Stunden-Stelle stehe dort zur Verfügung, um mit Kindern schulische Hürden und Hausaufgaben zu meistern, denen daheim die Unterstützung fehle. Beklagenswert sei der bürokratische Aufwand bei vielen Anträgen, die etwa SGB II Empfänger oder ausländische Familien beträfen. Er forderte Vereinfachung von „immer wiederkehrenden Verfahren“ und mehr Zeit in Form von mehr Kräften bei der ehrenamtlichen Hilfeleistung für Menschen auf dem Lerchenberg.
Beim Unterstützungsgedanken müsse es aber auch um Kitas, Grundschule und Realschule Plus gehen. Es sei enorm, was vor allem Erzieher und Lehrer freiwillig leisteten. Mehr Hilfe wäre angebracht.

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