INGELHEIM – Den Aufstieg in die Landesliga Ost habe seine Mannschaft ausgiebig gefeiert, sagt Trainer Serdar Parlak. Dafür gab es bekanntlich auch einen anderen Grund. Die Herrenmannschaft der Spielvereinigung Ingelheim 1923 hatte den Erfolg und ihre sportliche Beförderung dem Verein passgenau zum 100. Jubiläum seiner Gründung geschenkt.
„Das Fußballgeschäft ist aber sehr schnelllebig“, stellt der Coach indes kurz vor dem Start in die Saison nüchtern fest. Von dem Erfolg könne man sich dafü nichts kaufen. Die Karten werden neu gemischt. „Unser Fokus gilt jetzt komplett der neuen Spielzeit.“

Was der Mannschaft aus der siegreichen Saison geblieben ist, ist der Teamgeist, meint er. „Der Wunsch, dem Verein ein Geschenk zum Jubiläum zu machen, hatte die Jungs natürlich gepuscht.“ Diesen Knopf gibt es diesmal nicht.
Den Gruppengeist wollen die Meistermacher – neben Parlak ist es jetzt Marcel Radschuweit – indes weiter formen. Radschuweit kam vor anderthalb Jahren aus Bingen zur Spielvereinigung und hatte nun die Trainerposition eingenommen. „Jede Entscheidung tragen wir zusammen. Wir sind Trainer-Kollegen“, sagt Parlak. Das Hauptziel, das sie auf der gemeinsamen Basis für die kommende Saison festgelegt haben, klingt so: „Wir wollen uns in der neuen Liga behaupten“. Zufrieden mit dem Saisonverlauf werde er sein, meint der Coach, „wenn wir im April nicht nach unten schauen müssen“.
Gänzlich unbekannt ist das Qualitätsniveau für die SpVgg nicht. „Wir haben viele Jahr in der Landesliga gespielt“. Auf seiner To-do-Liste stehen verständlicherweise auch die klassischen Ziele: Einen fesselnden Fußball zeigen, solchen, der den Zuschauern gefällt, die einzelnen Kicker besser machen und die besten unter ihnen an ihre Leistungsgrenzen bringen.
Beider SpVgg bilden die erfahrenen Spieler die Basis, doch mit sieben Nachwuchsspielern – davon sechs aus der eigenen Jugend – stützen die Trainer nach und nach das Bauwerk um ein junges Gerüst. Die Verbindung zur A-Mannschaft sei stets aktiv, sagt Parlak. Er sah sich in der vergangenen Saison jede Heimpartie der A-Jugend an. Jetzt holt er die besten von ihnen in die erste Reihe. „Irgendwann sollen sie das Liganiveau mithalten können.“ Mal schauen, welches Geschenk das Team in 2024 dem Verein machen wird. Für die Aufsteiger aus der Rotweinstadt startet der Ligabetrieb mit dem Heimspiel gegen VfR Wormatia Worms II am 13. August. Zuvor steht am 4. August das Pokalspiel bei VfR Nierstein an.
Gregor Starosczyk-Gerlach