Laubenheim – Bei strahlendem Sonnenschein und ungewöhnliche warmen Temperaturen mitten Oktober lud der SPD-Ortsverein im Zuge der Veranstaltungsreihe „125 Jahre SPD in Laubenheim“ zu einer Weinwanderung auf der Höhe, entlang des Erich-Koch-Höhenwegs, ein. Gestartet wurde mit einer hohen Teilnehmerzahl am Zöller-Kreuz in Laubenheim, hier konnte für einen Betrag von 9 Euro ein Probierglas, Weck, Käs´, Worscht und Woi erworben werden sowie ein kleiner Führer, in dem der Rundweg durch die Weinlagen beschrieben ist. „Ist leider so, dass alles was schön ist, etwas kostet. So, jetzt geht´s erstmal ans Abkassieren“, bemerkte Ortsvorsteher Gerd Strotkötter.
Der erste einheimische Wein, der probiert werden durfte, war ein trockener Weißer Burgunder, ein richtiger Sommerwein, der sogleich am Kreuz kredenzt wurde. Strotkötter stellte einige seiner hilfsbereiten Familienmitglieder vor, die dann den Verpflegungskarren ziehen durften. Seine Tochter half beim Einschenken sowie zwei Laubenheimer Jungs.
Geführt von dem rheinhessischen Geschichts- und Weinfachmann Uwe Saulheimer ging es zunächst vom Zöller-Kreuz aus über den herrlichen Radweg hinauf in die Weinberge. „1893 war das Gründungsdatum der örtlichen SPD, es entstanden zu dieser Zeit die ersten Weinbauschulen, damals gab es auch schon Weinfälschungen die für einen Preisverfall am Markt sorgten“, so Saulheimer, der sich beruflich u.a. damit auseinander setzen muss. Auch die Reblaus, der echte und falsche Mehltau wurden aus Amerika eingeschleppt, ebenso der einheimische Traubenwickler. Reblaus befallene Blätter müssten eigentlich verbrannt werden, aber siehe da, an fast jeder Weinlage wurden die Besucher fündig. Die Methode des Pfropfens hat das Lausproblem weitestgehend eingedämmt. Damals war Wein ein Luxusgetränk, ganze zwei Reichsmark musste der Kunde dafür auf den Tisch legen.
Beim ersten „Etappenziel“ angelangt konnte man nicht nur den herrlichen Blick über das rheinhessische Hügelland genießen, sondern wurde auch vom Ortsvorsteher zu einer kleinen Weinprobe eingeladen. Hier erfuhren dann die Anwesenden, darunter viele Parteifreunde aus den benachbarten Gemeinden, mehr über die Geschichte des Weines in Rheinhessen und – im speziellen – natürlich auch in Laubenheim.
Die Blätter an den Reben, präsentierten sich derzeit in aller Farbenpracht je nach Weinsorte. Von einer geschwungen steinernen Bank auf Bodenheimer Gebiet konnten alle den Blick bis hin zum Odenwald genießen, hier gab es eine Scheurebe, die erfolgreiche Neuzüchtung aus Rheinhessen, zu genießen. Danach ging es dann weiter wieder zurück Richtung Laubenheim, wo dann auch der Landtagsabgeordnete Johannes Klohmann sich verabschiedete, hier wurde der Tag bei den insgesamt zehn verschiedenen Tropfen zum Ausklang gebracht. Auch der 2017er Jubiläumscuvee Silvaner & Riesling, abgefüllt vom Weingut Dellee & Grimm, kam unterwegs zum Einsatz. “Ein super Landwein, da ist viel mehr drin als draufsteht, ein Laubenheimer Künstler hat das Etikett gestaltet”, so der Ortsvorsteher.