
MAINZ/LANDKREIS – Mit der Einrichtung von landesweit vier Telenotarztstandorten ist ein weiterer Schritt zur Sicherung einer verlässlichen Notfallversorgung in Rheinland-Pfalz vollzogen. Rund um die Uhr stehen dort Telenotfallmedizinerinnen und Telenotfallmediziner zur Verfügung, die Rettungskräfte bei medizinischen Einsätzen unterstützen. Einer dieser Standorte ist an der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz entstanden. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der beim Landkreis Mainz-Bingen angesiedelten Rettungsdienstbehörde umgesetzt.
Über den Einsatz eines Telenotarztes entscheidet zunächst die Integrierte Leitstelle. Sie alarmiert je nach Notruf einen Rettungswagen, einen Notarzt oder einen Rettungshubschrauber. Ist eine unmittelbare ärztliche Anwesenheit vor Ort nicht erforderlich, beurteilt der Rettungsdienst die Situation eigenständig. Stellt das eingesetzte Fachpersonal fest, dass ärztliche Unterstützung notwendig wird, kann diese zusätzlich zur möglichen Nachalarmierung eines Notarztes auch telemedizinisch erfolgen. Der Telenotarzt wird dabei per Videoübertragung über ein Mobiltelefon zugeschaltet, etwa zur Interpretation von Elektrokardiogrammen oder zur Unterstützung bei der Medikamentengabe.
Dieses Vorgehen stellt insbesondere in Grenzfällen sicher, dass ärztliche Ressourcen effizient eingesetzt bleiben. Notärztinnen und Notärzte können dadurch für Einsätze mit hoher Dringlichkeit, wie schwere Verkehrsunfälle oder Wiederbelebungen, verfügbar gehalten werden.
Für den kontinuierlichen Betrieb sind landesweit vier Standorte eingerichtet. Neben der Universitätsmedizin Mainz beteiligen sich die Berufsgenossenschaftliche Klinik Ludwigshafen, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier sowie das Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern. Die Dienstpläne sind standortübergreifend abgestimmt. Tagsüber sind zwei Telenotarztzentralen parallel besetzt, in der Nacht übernimmt jeweils ein Standort die Versorgung. Dies führt auch in der Region Mainz-Bingen zu einer spürbaren Entlastung der Rettungsdienste.
Alle eingesetzten Telenotärztinnen und Telenotärzte erfüllen ein von der Bundesärztekammer festgelegtes Curriculum mit hohen Anforderungen an Qualifikation und Berufserfahrung. An der Universitätsmedizin Mainz liegt die Projektleitung bei Univ.-Prof. Dr. Nana-Maria Wagner.
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