Start Gesellschaft Treffpunkt für Frische und Kontakte Mombacher Wochenmarkt der Möglichkeiten

Treffpunkt für Frische und Kontakte Mombacher Wochenmarkt der Möglichkeiten

Der Stadtteilmarkt in Mombach ist auch ein Kommunikationszentrum und eine feste Größe im Ort geworden. Weitere Anbieter werden auf dem Heinz-Schier-Platz mit offenen Armen empfangen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

MOMBACH – Gegen 8 Uhr fängt alles an. Jeden Donnerstag reisen aktuell vier Automobile an, die den Heinz-Schier-Platz in Mombach für fünf Stunden besetzen. Sie öffnen ihre Klappen und Türen, stellen die Ware aus. So beginnt er, der Wochenmarkt in Mombach. Seit etwa sechs Jahren empfängt er Käufer, die etwas suchen, was sie in den Discountern nicht finden. Allem voran sind das die frischen und regionalen Produkte. Aber vermutlich ist das nicht alles, was die Mombacher an der Schwelle zum Wochenende vor die Ortsverwaltung zieht, wo ein Wasserlauf sich quer durch den Platz schlängelt und „Fraa Bohnebeitel“ sie aus ihren bronzenen Augen beobachtet.

Barbara Kemmeter vom Verein „Schöneres Mombach“ und Eleonore Lossen-Geißler kümmern sich auch am Tag, an dem Jurnal LOKAL vorbeischaut, um den Markt. Wie seit Langem schon. Irgendwie ist es ihr Baby, speziell vielleicht das von Lossen-Geißler aus ihrer Zeit als Ortsvorsteherin von Mombach. Aber zugleich drückt er auch den Wandel aus, der sich an der Stelle manifestiert.

Schon immer war es der Wunsch im Ort, dass der Platz eine Bedeutung bekommt, in der Begegnung möglich wird. Nach sechs Jahren, lässt sich nicht bestreiten, dass dieses Ziel zumindest jeden Donnerstag und bei vielen anderen besonderen Festivitäten in Mombach, erreicht worden ist.

Das Anstehen fühlt sich hier etwas anders an als das Warten an der Kasse. Die unpersönlichen und sterilen Wände eines Discounters fallen weg. Was da ist, ist die frische Luft, das Rauschen der Bäume und auch die Geräusche der Hauptstraße. Ja, irgendwie befindet man sich bei diesem Einkauf mitten im Leben, mitten unter Menschen. Klar sei der Markt bisweilen kein leichtes Unterfangen und oft mit Herausforderungen verbunden, berichten Lossen-Geißler und Kemmeter. Es gibt Zeiten, in denen wenige Besucher kommen, was die Marktbeschicker in Sorge versetzt, und zum Nachdenken bringt, ob sie weitermachen sollen. Manchmal ziehen sich auch Händler zurück.

Die Hauptakteure aber halten eisern die Treue: so wie Irmtraut Maas aus Stadecken-Elsheim mit dem Obst, Gemüse und Eiern, oder das Weingut Laurentiushof aus Ebersheim. Die Produkte der Metzgerei Walz sind ohnehin der Hit und immer da, so wie die Prümtaler Mühlenbäckerei. Ein Beispiel für die Schwierigkeiten und Veränderungen auf dem Markt sind der Käse- und Olivenstand, die nicht mehr präsent sind. Gründe hierfür sind oft personelle Engpässe oder unzureichende Umsätze. Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen, dass der Markt wachsen und neue Händler anziehen kann. Um die Infrastrukturprobleme, wie die Stromversorgung, müssen sich die Anbieter jedenfalls nicht kümmern.

Alles sei da und vorhanden, so Lossen-Geißler. Sie bekommen jegliche Unterstützung, die sie für ihre Stände brauchen, damit alles reibungslos verläuft. „Neue Anbieter, sei es mit Käse, Kaffee, Fisch oder anderen Produkten, sind in Mombach immer herzlich willkommen.“ Die Aufenthaltsqualität vor Ort besticht und überzeugt. Der Platz, auf dem der Markt stattfindet, ist perfekt angebunden. Die Bushaltestelle steht direkt davor. Der Ebersheimer Wein schmeckt in Mombach sehr, sehr gut. Man probiert ihn nicht alleine.

Die Entwicklung findet Ortsvorsteher Christian Kanka positiv: „Der Wochenmarkt ist nach wie vor ein Gewinn und wichtiger Treffpunkt für den Stadtteil“. In Mombach ziehen viele Akteure gemeinsam an einem Strang. Er ist dabei: So kommt auch die Unterstützung für den Wochenmarkt von der Lokalpolitik: „Derzeit arbeiten wir daran, das Angebot zu erweitern, um den Markt noch attraktiver zu machen“, sagt Kanka.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.