Start Gesellschaft Vergangene Pracht lebt wieder auf

Vergangene Pracht lebt wieder auf

INGELHEIM – Mit der zweiteiligen Präsentation „Säulen der Macht – mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser“ nimmt die Forschungsstelle Kaiserpfalz vom 9. September bis 26. April 2021 herausragende Beispiele herrschaftlicher Architektur des Mittelalters in den Blick. Aufwändige Installationen im Denkmalbereich und eine Präsentation im Winzerkeller beleuchten sieben ausgewählte Pfalzen im Rhein-Main-Gebiet.

Als Kooperationspartner der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ergänzt die Stadt Ingelheim mit ihrem Beitrag die rheinland-pfälzische Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, die zeitgleich im Mainzer Landesmuseum zu sehen sein wird. „Die gute fachliche Vernetzung der Forschungsstelle bietet der Stadt Ingelheim immer wieder Chancen, ihr bedeutendes Kulturerbe Kaiserpfalz bundes- oder landesweit zu präsentieren“, betont Bürgermeisterin Eveline Breyer.

Zum ersten Mal seit der Eröffnung des neu gestalteten Winzerkellers werden dort archäologische Forschungsergebnisse einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Im Innengarten des historischen Gebäudes werden auf acht als Säulen gestalteten Informationsträgern Herrschaftsorte vorgestellt, die im Früh- und Hochmittelalter die Königslandschaft zwischen Rhein, Main und Neckar geprägt haben: Die Pfalzen in Frankfurt, Gelnhausen, Trifels, Kaiserslautern, Oppenheim, Seligenstadt und Ingelheim spielten dabei auch eine tragende Rolle für das Reisekönigtum dieser Epoche.

Wie ein mittelalterlicher Herrschaftsort aussah, kann man in Ingelheim besonders gut nachempfinden. Die unter Karl dem Großen um 800 errichtete Palastanlage gilt als wichtigstes kulturelles Erbe der Stadt und eines der bedeutendsten Baudenkmäler des Frühmittelalters. Der zweite Teil der Präsentation „Säulen der Macht“ findet deshalb in der Archäologischen Zone Kaiserpfalz statt, wo maßstabsgetreue Rekonstruktionen wie die großflächige Wandbemalung in der Aula regia und der bunt gemusterte „Marmor“-Fußboden am Heidesheimer Tor einen Eindruck von der einstigen Pracht des karolingischen Palastes geben. Auch eine Säule wird im Maßstab 1:1 und in ihrer ursprünglichen Ausschmückung mit Kapitell in der Archäologischen Zone zu sehen sein.