BODENHEIM – Der Gemeinderat von Bodenheim hat die Bebauungspläne Eichweg-Nord und Eichweg-Süd vor Kurzem als Satzungen beschlossen. In der letzten Gemeinderatssitzung wurden die vielfältigen Stellungnahmen der Öffentlichkeit sowie von Behörden und Trägern öffentlicher Belange einzeln geprüft und ebenfalls mehrheitlich angenommen. In den Abstimmungen unterstützten SPD und FDP die Pläne, während die CDU dagegen stimmte. Die Stimmen der FWG spalteten sich in Gegner und Befürworter. Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (SPD) kommentierte das Ergebnis als „einen großen Moment für die Mehrheit im Rat und einen Riesenschritt für die Gemeinde“. Als Beispiel aus der Auswertung der Behördenbeteiligung zu den Plänen „Eichweg-Nord“ ist unter anderem die Zustimmung des Handelsverbands Südwest zur geplanten Erweiterung des bestehenden REWE-Vollsortimenters um einen Getränkemarkt zu erwähnen. Der Markt soll einer Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern haben. Dafür haben die Bauplaner eine Auswirkungsanalyse erstellen lassen, die die städtebauliche Verträglichkeit des Getränkemarktes bestätigte.
Ebenfalls in den Bebauungsplan aufgenommen wurden die Hinweise der Verbandsgemeinde Bodenheim zur Bauweise der Tiefgaragen im Hinblick auf die periodisch hohen Grundwasserstände im Auebereich. Bemängelt hatte die VG auch die unzureichende Bewertung des Verkehrsaufkommens auf der Erschließungsstraße und die Bedeutung des Eichwegs für den Radverkehr als Verbindung zwischen zwei Fernradrouten, dem gesamten Gemeindegebiet und den Einkaufsmärkten Lange Ruthe sowie zur neuen Sporthalle. Diese und weitere Details sollen im Planungsverlauf unter Berücksichtigung des Rad- und Fußgängerverkehrs abgestimmt werden: so die Flächenaufteilung des Eichwegs und Maßnahmen für die Querung von Radfahrern und Fußgängern im Bereich der Straße Am Kuemmerling/Hilgestraße.
Ebenso sollen Hinweise der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd bezüglich Grundwasserstände, bauzeitlicher Grundwasserhaltung, Niederschlagswassernutzung, Nutzung von Erdwärme sowie zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen eingearbeitet werden.
Bei den Anregungen zum Bebauungsplan Eichweg-Süd wurde unter anderem die Ergänzung um Hinweise zu Heizölverbrauchsanlagen in Risikogebieten außerhalb von Überschwemmungsgebieten aufgenommen. Die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz-GmbH lehnte die Pläne aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Gefährdungspotenzials für das Grundwasser am Altstandort mit Altablagerungen vorerst ab. Die Planer reagierten darauf mit dem Hinweis, dass „in naher Zukunft keine Öffnung der Versiegelung vorgesehen“ sei. Im Falle einer Öffnung sollen aber ergänzende Untersuchungen der darunterliegenden Auffüllungen sowie gegebenenfalls ein Bodenaustausch vorgenommen werden.
Gregor Starosczyk-Gerlach
