Start Gesellschaft Weisenau rüstet sich für neue Bürger

Weisenau rüstet sich für neue Bürger

NA-ASV Backfischfest.JPG

WEISENAU – Neuschaffung von qualitativ hochwertigem Wohnraum und zugleich die Sicherung bestehender Wohnqualitäten in den Quartieren: Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die „vielfältige Wohnentwicklung in Weisenau“, die Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) nun vorstellte. Bezahlbarer Wohnraum gehört nicht nur in Mainz zu den Sorgenkindern der Kommunalpolitik. „Vor Corona war dies eines der entscheidenden Themen in der Stadt“, erinnerte die Baudezernentin anlässlich der Präsentation drei aktueller Wohnraumprojekte in Weisenau. Neben dem Bebauungsplan Am Steinbruch (W 103) referierte Grosse über die Pläne für die ehemalige Brauerei/Wormser Straße (W 105) und den Bereich Moritzstraße (W106). Nicht zu Sprache kam das derzeit größte städtische Projekt: das Heiligkreuzviertel, das den Stadtteil ebenfalls tangiert.

Das etwa 1,3 Hektar umfassende Wohnbaugebiet am Rande des einstmaligen Steinbruchs ist aus Grosses Sicht „sehr gelungen“ und bald abgeschlossen. Es beinhaltet 29 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und 17 Wohnungen in Reihen- und Doppelhäusern. „Sieben davon wurden als geförderter Wohnraum realisiert.“ Und das ohne architektonische Einschnitte im Vergleich zu nicht geförderten Wohnflächen, betonte die Dezernentin.

Einen städtebaulichen Vertrag, der 25 Prozent der Wohnfläche als sozialgefördert garantiert, gibt es auch beim Projekt ehemalige Brauerei. Für das laut Grosse „sehr wertvolle Gesamtensemble“ existiert seit Jahren eine Veränderungssperre. Dem ästhetischen Anspruch des Wohngebiets soll die planerische Gestaltung Rechnung tragen. Mehrere Planungswerkstätten folgten der Absicht. Der mehrgeschossige Wohnungsbau an der Wormser Straße, flankiert von kleinteiliger Gebäudestruktur, wird 210 Wohneinheiten mit Ein- bis Fünf-Zimmerwohnungen (Eigentum und Miete) umfassen. Mittlerweile seien die notwendigen Verfahren abgeschlossen, sagte Grosse. „Wir erwarten zügig die Planreife.“

„Neu-Weisenauer sollen im Stadtteil eine Heimat finden und glücklich werden“, so Grosse. Dem gleichen Ziel, im Sinne der Sicherung der vorhandenen Wohnqualität, dient die Veränderungssperre im unlängst aufgestellten Bebauungsplan Moritzstraße.

Dass die planerische Erhaltung der Siedlung um die Moritzstraße, speziell die Steuerung der Nachverdichtung sowie die durchdachte Entwicklung der alten Brauerei als Anregung des Ortsbeirates formuliert worden war, daran erinnerte Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD). Anderseits haben es die versprochenen 25 Prozent an gefördertem Wohnraum dem Gremium mehrheitlich leichter gemacht, auf die Grünfläche im Eiskeller im Plan für die Brauerei zu verzichten, sagte er. „Wir sind dankbar, dass unsere Anregungen aufgegriffen wurden.“ Nun hoffe das Gremium auf gute Bebauungspläne. Gleichwohl werde der Ortsbeirat weiterhin die Nachbereitung der Projekte beobachten und beispielsweise die Anpassung des Verkehrs anregen. „46 neue Wohneinheiten Am Steinbruch bedeuten jede Menge Fahrzeuge, die die schmalen Straßen belasten und untergebracht werden müssen.“ Die gleiche Hürde wird laut Kehrein auch die Planung für die Brauerei nehmen müssen.