WEISENAU. Die Weisenauer haben die bisherigen Wochen der Corona-Krise insgesamt „super gut hinter sich gebracht“, meint Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD). Gleich wohl sei es schwierig für jene Menschen gewesen, die nicht so sehr im Berufsleben stehen, die üblichen Kontakte zu halten. Zum Glück ermöglichten das sonnige Wetter und die Lockerungen nach und nach die Begegnungen: „Speziell in der Natur.“ Stolz sei er auf alle Weisenauer, die die Corona-Maßnahmen mit „sehr viel Augenmaß“ betrachten. Keine Corona-Proteste in Weisenau. „Man kann immer Kritik an den Bestimmungen üben. Aber es ist besser, wenn wir etwas mehr Vorsicht walten lassen, als dass Menschenleben aufs Spiel gesetzt wird.“
Zur Stimmungslage beim Gewerbe vor Ort könne er vor allem über das Bemühen der Gastronomie berichten: „Sie hat versucht, sich mit To-Go-Angeboten und Lieferservice über Wasser zu halten.“ Entsprechend den Rückmeldungen sei dies gut angekommen und sorgte bisweilen auch für Abwechslung. Dennoch vermutet Kehrein, dass sich die Folgen erst langfristig zeigen. „Allein die Vorsichtsmaßnahmen, die wir zur eigenen Sicherheit walten lassen, werden uns noch ein ganzes Stück weit beschäftigen.“ Erhoffe,dass es nicht so weit kommt. „Aber es könnte sein, dass wir am Jahresende beobachten, wie der ein oder andere Inhaber sein Geschäft aufgeben muss, weil er seine Geschäftsgrundlage nicht sichern konnte. Das Virus wird nicht bald und plötzlich aus der Welt verschwunden sein.“ Ein Beispiel sei die Weisenauer Kerb, die abgesagt werden musste.
Für ein Stück Normalität soll unterdessen demnächst die Rückkehr zum lokalpolitischen Alltagsgeschäft sorgen. Kehrein schmunzelt, als er sagt: „Die Stadtverwaltung hat zwei Monate Ruhe vor uns gehabt. Jetzt wollen wir uns wieder mit den Dingen auseinandersetzen, die trotz Corona in Weisenau relevant sind.“ In der Sitzung am 17. Juni sollen die Ortsbeiratsfraktionen wieder Anträge und Anfragen stellen können. Allerdings muss Kehrein für die Versammlung einen geeigneten größeren Raum finden. „Ich bin derzeit in Gesprächen“, sagt Kehrein. „Wir wollen das Hygienekonzept mit allen vorgeschriebenen Sicherheitsstandards umsetzen und nicht negativ auffallen.“