MARIENBORN. – Nachdem die SPD-Fraktion bereits im September in Sachen Ma34 „Sonniger Hang 8-12“ nachgehakt hatte, klopfte jetzt die CDU im Ortsbeirat Marienborn hinsichtlich des Bauvorhabens bei der Verwaltung an. Die ernüchternde Antwort von Baudezernentin Marianne Grosse (SPD), die Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP) in der jüngsten Sitzung vortragen konnte: Dem Stadtplanungsamt und dem Amt für Wirtschaft und Liegenschaften liegen keine Informationen vor. Nachdem klar gewesen war, dass der Besitzer der Immobilie, in der Treffpunkt, Kiosk, Pizzeria, das Centrum der Begegnung und die Lebenshilfe ihr Zuhause hatten, einen Käufer sucht, der ein mehrgeschossiges Wohnhaus mit Ladenzeile im Erdgeschoss an eben dieser Stelle realisieren soll, waren fast alle ausgezogen.
Seither herrscht Stillstand, bis heute hat sich nichts getan. Die Pizzeria ist jetzt im Borner Grund, der Treffpunkt ist seit November 2022 in einem auf einem Parkplatz gelegenen Containerbau untergebracht, der Kiosk ist noch im Gebäude, das aber laut SPD-Mitglied Christiane Gerhardt, Vorsitzende des Treffpunkts, und vieler Anwohner immer mehr zu einem Schandfleck verkommt. Büsche und Bäume wuchern, an der Pizzeria zerfalle die zu einem lauten, nächtlichen Treffpunkt gewordene Terrasse, vieles sei kaputt und überall liege Dreck herum.
Gerüchte, wonach das ursprüngliche Verkaufsvorhaben gescheitert sei und der Besitzer des derzeitigen Gebäudes keinen neuen Kaufinteressenten finde, scheinen sich bestätigt zu haben. Laut Gerhardt seien inzwischen wieder Räume im hinteren Teil des Gebäudes vermietet worden. „Das spricht nicht dafür, dass sich dort schnell etwas tun wird“, meinte ihr Parteikollege Prof. Lennart Brumby. Zur Frage der CDU an die Verwaltung, ob es Überlegungen der Stadt gebe, das Gebäude etwa durch die Wohnbau Mainz GmbH zu erwerben, um das Bauvorhaben zu realisieren, konnte der Ortsvorsteher die Antwort der Baudezernentin bestätigen. Danach habe die Wohnbau Mainz GmbH erstmals tiefergehende Informationen bei einem Vorstellungstermin im September 2024 und im Nachgang eine Kontaktadresse zum derzeitigen Eigentümer von Dr. Moseler erhalten.
Laut des Antwortschreiben Grosses habe die Wohnbau Mainz bislang keine Immobilien in Marienborn, und habe außerdem nur beschränkte Ressourcen, „sich diesem Vorhaben entsprechend zu widmen“, sodass mittelfristig keine Kapazitäten vorhanden seien, um sich „um eine mögliche Realisierung zu bemühen“. Dazu sei eine „externe Unterstützung“ sowohl personell als auch finanziell notwendig.
Der Ortsvorsteher bedauerte den Stand der Dinge: „Es bleibt abzuwarten, was passiert. Einen Investor kann man eben auch nicht einfach aus dem Hut zaubern.“ Weitere Gespräche zum Thema sollten im nicht öffentlichen Teil der Sitzung geführt werden.
kga