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Wichtige Erinnerungskultur – Wer kann weiterhelfen? AUFRUF >>>Stolpersteine auch für andere Opfergruppen der Nationalsozialisten

In Nieder-Olm sollen neben den jüdischen Stolpersteinen von 2012 weitere für andere Opfergruppen verlegt werden. Dazu benötigen die Initiatoren Mithilfe. Foto: Annette Pospesch

NIEDER-OLM – Es ist inzwischen zwölf Jahre her, dass in Nieder-Olm 30 Stolpersteine in Erinnerung an ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, allesamt Opfer des grauenvollen NS-Regimes, verlegt wurden. Sie wurden damit Teil des weltgrößten dezentralen Holocaust-Mahnmals der Welt – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig.

Die Initiative für die Verlegung 2012 in Nieder-Olm ging von der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde in Kooperation mit der Stadt aus. „Schon damals waren wir davon überzeugt, dass wir nicht nur an Nieder-Olmer Jüdinnen und Juden erinnern möchten, sondern zu einem späteren Zeitpunkt und nach gründlicher Recherche, mit weiteren Stolpersteinen auch Menschen anderer Opfergruppen der Nationalsozialisten gedenken wollen, die hier bei uns gelebt haben“, sagt Pfarrer Hubert Hilsbos von der katholischen Pfarrgemeinde St. Franziskus von Assisi Nieder-Olm. Neben den Juden waren dies Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, Farbige und politische Gegner des Regimes.

Ältere Nieder-Olmer erinnern sich ganz sicher an den beliebten Schwimmmeister und Fußballer Heinz Kerz – Sohn einer Nieder-Olmerin und eines farbigen Besatzungssoldaten des 1. Weltkrieges. Kerz war von den Nazis zwangssterilisiert und für zwei Jahre im Konzentrationslager Dachau inhaftiert worden. Für ihn und für weitere NS-Opfer sollen nun in diesem Jahr ebenfalls Stolpersteine verlegt werden.

Wer erinnert sich an Menschen, an Familien, die in Nieder-Olm verfolgt, deportiert, weggesperrt oder sogar ermordet wurden und kann damit den Initiatoren bei der schwierigen Suche helfen? Denn im Gegensatz zu den jüdischen Opfern, sind oftmals Opfer der anderen Gruppen häufig nicht so umfassend dokumentiert worden.

Wenn Sie Informationen haben, melden Sie sich gern im katholischen Pfarramt unter 06136/91590 oder per Mail an pfarramt@st-franziskus.net sowie im Evangelischen Pfarramt unter 06136 2469 oder an Kirchengemeinde.Nieder-Olm@ekhn.de

Die Auskünfte werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

 

Annette Pospesch