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Wissenschaft mit Wumms Science Slam rockte das Publikum im KUZ

Am Abend voller Wissenschaft, Schenkelklopfer und Aha-Momente trug Slammer und Chemiker Arne Nisters den Sieg davon. Foto: León Kastl

ALTSTADT – Wissenschaft und Lacher? Passt! Beim Science Slam im Kulturzentrum (KUZ) Mainz, moderiert von Rainer Holl, gab es fundierte Forschung verpackt in beste Unterhaltung. Schätzungsweise 400 Leute im Publikum, viele Fragen, noch mehr Lacher – am Ende entschied der Applaus, wer den Slam gewann. „Neues Jahr, neuer Slam, neues Wissen“, gab Holl die Marschrichtung bei der Anmoderation vor.

Los ging’s mit Biowissenschaftler Oliver Müller aus Kaiserslautern. Sein Thema? DNA aus Stuhlproben isolieren. Klingt eklig, traf jedoch den Humor des Publikums. Mit der Energie eines Late-Night-Hosts erklärte der Gastslammer, wie Verbrecher mittels Fäkalspuren überführt werden. Er baute das Publikumswissen in seinen Slam ein: Wer richtige Antworten lieferte, bekam eine Klopapierrolle. „Funktionsunterwäsche zur Vermeidung der Verbrechensaufklärung” bot Müller im Anschluss scherzhaft zum Kauf an.

Rainer Holl moderierte den Science Slam. Der nächste Science Slam im KUZ findet am 5. Juni statt.
Foto: León Kastl

Franziska Zmatlik, erzählte unter Berufung auf ihre Masterarbeit von den Faktoren des Glücks. Die Kernaussage: Familie, Freunde, Partnerschaft machen glücklich. Kam nett an, aber das Publikum stand eher auf Skurriles. Apropos skurril: Künstler Dominik Eckel robbte mit Farbe an den High Heels über eine Leinwand, inspiriert von Malerei der 1950er. Seine Kreation sollte versteigert werden. Der Erlös wäre an Queerspace Heidelberg gegangen.
Ein weiterer Slammer versuchte, Entrepreneurship (Unternehmertum, Red) zu erklären.

Mit vollem Körpereinsatz kreierte Kunstwissenschaftler Dominik Eckel ein Gemälde auf der Bühne.
Fotos: León Kastl

Fazit: Gute Teams bauen erfolgreiche Firmen. Einhörner standen symbolisch für die erfolgreichsten Unternehmen auf dem Markt.
Den krönenden Abschluss gab Chemiker Arne Niester mit „Chemie ohne Erdöl ist wie Wandern mit Teenies – klappt nicht“. Er skizzierte nachhaltige Alternativen, um Kohlenstoffdioxid chemisch nutzbar zu machen. Wichtig! Spannend? Ja. Das Publikum feierte ihn vor allem bei der Applaus-Battle auf der Bühne. Ergebnis? Niester riss es raus. Ein Abend voller Wissenschaft, Schenkelklopfer und Aha-Momente. Mainz kann Wissenschaft. Und Lachen. Gleichzeitig.

Weitere Infos unter www.science-slam.com und www.kulturzentrummainz.de.