Frau Bürgermeistrin, im Verhältnis zur Größe muss Wackernheim seit Langem viele Baustellen in Kauf nehmen. Bald steht die Sanierung der Kreisstraße im Ort an.
SYBILLE VOGT: Seit zwei Jahren sind die Ver- und Entsorgungsbetriebe bereits mit der Verlegung neuer Trassen im Untergrund der K18 beschäftigt. Im Herbst steht die Böschungssanierung des Hanges in der Großen Hohlan. Ab Frühjahr 2019 beginnt der Ausbau der K18 für die drei Straßenzüge Große Hohl, Kirchstraße und Heerstraße. Die Baustelle erfordert aufgrund der Hanglage starke Nerven aller Beteiligten und im Besonderen die Geduld der Anlieger. Dass nach über 40 Jahren Leitungen erneuert werden müssen, ist allen bewusst. Aufgrund von Rohrbrüchen hatten wir in der Vergangenheit schon erhebliche Probleme und mussten handeln.
Ihr letztes Jahr im Amt der Ortsbürgermeisterin beginnt. Wie geht es Ihnen?
SYBILLE VOGT: Ich bin sehr zufrieden damit, was wir in den letzten Jahren in Wackernheim auf den Weg gebracht und umgesetzt haben. Auch in 2019 werden wir noch Projekte angehen, die sicher nicht mehr in meiner Amtszeit beendet werden.
Was wollen Sie auf dieser letzen Zielgeraden unbedingt erledigen? Wird der Start zur Erschließung des Neubaugebiets in den Drei Morgen Ihr letztes Projekt sein?
SYBILLE VOGT: Es steht noch einiges auf der Liste. Die größten Vorhaben sind: Die Sanierung des ehemaligen Lehrerwohnhauses, die Umsetzung des Neubaugebietes „In den 30 Morgen“, die Quellrenaturierung der „Bleiche“. Ein besonderes Anliegen ist die Realisierung des „Wackernheimer Wohnprojekts“ auf dem gemeindeeigenen Grundstück im Neubaugebiet für mich. Das sollte noch auf die Schiene gesetzt werden. Daran arbeiten wir seit 1,5 Jahren. Ein generationsübergreifendes Wohnen, das viele Belange abdeckt, täte der Gemeinde und der Gemeinschaft gut. Neue Wohnformen mit genossenschaftlichem Charakter sind für mich die Antwort auf die Schaffung von Wohnraum, der auch kleineren Einkommen gerecht wird.
Wie sehen Sie die Gespräche zur Eingemeindung, hat Wackernheim seine Karten gut ausgespielt?
SYBILLE VOGT: Ich hoffe, dass die künftigen Ingelheimer Stadträte klug und behutsam mit der baulichen Entwicklung ihres neuen Stadtteils umgehen. Unser Dorf hat aufgrund seiner Größe und seiner noch überschaubaren Einwohnerzahl das gute Miteinander bewahren können. Die Bürgerinnen und Bürger engagieren sich überdurchschnittlich in unseren Vereinen und in der Gemeinde.
Bleiben Sie der Lokalpolitik nach der Eingemeindung treu treu?
SYBILLE VOGT: Inwieweit ich mich weiterhin in der Kommunalpolitik engagiere, steht noch nicht fest. Sicher werde ich nicht als Ortsvorsteherin kandidieren. Nach zwei Amtszeiten ist der richtige Zeitpunkt gekommen, das Zepter weiter zu geben.