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Zerstörter Traum eines Musikers Spannende Lesung mit dem Gonsenheimer Autor Stefan Moster

Stefan Moster las aus seinem neuesten Roman „Bin das noch ich?“. Foto: Elke Fauck

GONSENHEIM – Der in Berlin und Finnland lebende Autor Stefan Moster, der in Gonsenheim geboren wurde und aufgewachsen ist, strahlte vor Freude, als er berichtete, dass es sich um seine erste Lesung eines seiner Werke in Gonsenheim handelte.

„Bin das noch ich?“ ist das achte Buch und der sechste Roman des Schriftstellers. „Neringa“, das ebenfalls aus seiner Feder entsprang, war voriges Jahr Gegenstand des Projektes „Mainz liest ein Buch“. Der Erfolg war so groß, dass Nachbestellungen erforderlich waren. Nun weckte Mosters aktueller Roman viel Interesse bei der Autorenlesung im voll besetzten Barocksaal des Gonsenheimer Rathauses. Organisiert wurde die Lesung vom Team der Buchhandlung „Seite 36“.

Simon, der Protagonist des aktuellen Romans des Gonsenheimer Schriftstellers, ist ein erfolgreicher Geiger und übt seinen Beruf mit viel Enthusiasmus aus. Corona und der Ukraine-Krieg hatten zunächst Simon wie viele seiner Künstlerkollegen die beruflichen Pläne durchkreuzt. Nun war die Festivalsaison so etwas wie ein Neuanfang und die Sommertournee durch Finnland begann viel versprechend für den Violinisten. Doch der erwartete Höhenflug wurde von einem Absturz bedroht, als sich während er Bela Bartóks Solosonate spielte, plötzlich zwei seiner Finger verkrampften. Dennoch schaffte er es, das Konzert fehlerfrei zu beenden. Simon nimmt das Geschehene wie hinter einem Schleier wahr und steht unter Schock. Das Entsetzen vertieft sich, als ihm bewusst wird, dass dies sein Leben wohl komplett verändern wird.

Eine Kollegin bietet ihm an, Simon – für zunächst eine Woche – ihr Ferienhäuschen auf einer einsamen Schäreninsel zu überlassen, damit er die Ruhe wirken lassen und zu sich selbst finden kann. Lebensmittel und Trinkwasser müssen vom Festland mitgebracht werden, das Handy kann über vorhandene Solarzellen aufgeladen werden. Hier öffnet  sich Simon der Natur und merkt bald, dass ihm eine Woche in der Abgeschiedenheit nicht ausreicht. Er verlängert seinen Aufenthalt auf der Insel und sein Leben verschmilzt immer mehr mit dem Gesang der Vögel und dem Leben der Bäume, die als wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Geigen dienen.

Je mehr man in das Buch eintaucht, desto spannender wird die Geschichte. Stefan Moster arbeitet auch als Übersetzer aus dem Finnischen und ist mit einer Finnin verheiratet. Auf einer einsamen Schäreninsel hat er Teile der Pandemie verbracht. Da er in seinem Buch zahlreiche Details bezüglich der Geige erwähnt, kam aus dem Publikum die Frage, ob er selbst Geige spiele. Er verneinte das und erläuterte, dass er im Vorfeld sehr viele Recherchen betrieben habe, da die Geschichte auch für Geigerinnen und Geiger sowie für Patientinnen und Patienten mit Fokaler Dystonie lesbar sein muss.

 

Elke Fauck

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Seit November 2013 arbeite ich als freie Mitarbeiterin für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Hauptsächlich schreibe ich für Gonsenheim, Mombach und Finthen – aber auch gelegentlich andere Vororte oder die Innenstadt. Ich favorisiere kulturelle Veranstaltungen wie Vernissagen, Konzerte etc., auch während der Fastnachtszeit bin ich sehr gerne für Journal LOKAL - Die LOKALE unterwegs. Doch die Mischung macht’s – deshalb berichte ich über alle Themen.