
HEIDESHEIM – Ein sonniger Frühlingstag, lachende Kinder, Mitmachtanz im Burggarten – was auf den ersten Blick wie ein unbeschwertes Familienfest wirkt, hatte einen ernsten Hintergrund. Im Rahmen der Aktionswoche „Schieb den Gedanken nicht weg“ der Kreisverwaltung Mainz-Bingen setzte die Jugendabteilung der Stadt Ingelheim vor Kurzem ein bewusst heiteres Zeichen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Doch wie wirkungsvoll wird das Spielfest als gesellschaftspolitischer Impuls werden?
Organisiert wurde die Veranstaltung von der Jugendabteilung der Stadt Ingelheim. Das Fest im Garten der Burg Windeck zog zahlreiche Familien an. Inmitten von Spielstationen und Infoständen stand ein klares Ziel: ein niederschwelliger Zugang zu einem Thema, das oft verdrängt wird. Bürgermeisterin Eveline Breyer (CDU) griff das Anliegen in ihrer Ansprache auf: „Gerade Kinder brauchen unseren Schutz – wir müssen hinschauen und handeln.“ Anschließend leitete sie einen gemeinsamen Tanz an, der für viele Kinder zum Höhepunkt des Tages wurde.
Neben Bewegung und Begegnung wurde auch über Kinderrechte und Spielleitplanung informiert. Vor allem Familien aus Heidesheim, Heidenfahrt und Uhlerborn konnten sich einbringen und ihre Wünsche äußern. Viele nutzten die Gelegenheit, sich über die geplante Umgestaltung des Spielplatzes an der Sierstorffstraße auszutauschen – ein Thema, das besonders lokalpolitisch relevant ist. Auf dem schmalen Grat zwischen Ernsthaftigkeit und Heiterkeit, auf dem sich das Spielfest im Burggarten bewegte, sollte Impulse setzen – die nachhaltige Präventionsarbeit befindet sich auch für die Stadt Ingelheim weit jenseits des Spielfelds und braucht verlässliche Strukturen, kontinuierliche Aufklärung und fachliche Begleitung. Wie die Organisatoren mitteilten, seien die Rückmeldungen der Besucher durchweg positiv aus. Besonders die Kinder und Eltern freuten sich über die geplante Umgestaltung des erwähnten Spielplatzes an der Sierstorffstraße.
red/Gregor Starosczyk-Gerlach