LAUBENHEIM – Eines der Highlights im Festmarathon „1250 Jahre Laubenheim“ war die gelungene Akademische Feier, die nun Ende April mit rund 150 geladenen Gästen im Hofgut Laubenheimer Höhe stattfand. Dazu begrüßte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD) Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos), Dezernent Volker Hans (FDP), zahlreiche Ortsvorsteher und Ortsbeiratsmitglieder sowie Vertreter der Laubenheimer Vereine im Wintergarten des Hofgutes. Ein besonderer Gruß ging an Anja und Christian Barth vom Hofgut, die den Wintergarten und die Gasträume für die Feier zur Verfügung gestellt hatten. „Das alles machen sie für Laubenheim kostenlos“, lobte Strotkötter, der auch den übrigen Sponsoren und Unterstützern des aktuellen Festjahres dankte.
Mit dem Blick auf den Rhein fuhr der Ortsvorsteher fort: „Diese Qualität des Standortes haben die Menschen in der Jungsteinzeit vor mehr als 7000 Jahren schon geschätzt.“ Er machte auf entsprechende Funde aufmerksam, zu denen es derzeit eine Ausstellung gibt (wir berichteten). „In Laubenheim ließ es sich schon immer gut leben!“ Laubenheim habe sich für sein Jubiläum geschmückt, etwa mit 15.000 Blumen am Kreisel und einem neuen Wandbild, das als Willkommensgruß an der Autobahnunterführung entsteht mit Unterstützung von Sponsoren und der Stadt Mainz.
„Ich freue mich auf einen wunderschönen Vormittag“, sagte Moderatorin Natacha Olbrich, die durch die Festveranstaltung führte. Sie stellte den neuen OB Nino Haase mit einer humorvoll präsentierten Biografie vor. Dieser hatte anschließend das Wort. „Ich gratuliere zu diesem tollen Jubiläum“, sagte Haase und warf einen Blick in die Historie. So habe Richard Wagner Teile der fünfstündigen „Die Meistersinger“-Oper in der Villa Schott in Laubenheim geschrieben. Ein Dank ging an die AG „Historisches Laubenheim“, die mit der Laubenheimer Chronik, die es zu erwerben gibt, eine Zeitreise durch die Geschichte des Stadtteils unternommen hat. Laubenheim sei auch reich an kulturellen Schätzen, etwa mit der Villa Schott, dem Marienhof und dem Weghäuschen am Markt.
„Die schönen Zeiten begannen dann mit der Eingemeindung 1969“, witzelte der OB und erntete etliche Buhs. „Dieser Teil der Geschichte wird noch kontrovers diskutiert“, antwortete er mit einem Augenzwinkern. Auch in punkto Natur habe Laubenheim mit dem Ried und einer hohen Storchenpopulation sehr viel zu bieten. In der Weinbaugemeinde und Sektstadt habe Kupferberg seine Sektproduktion gestartet. Politisch will sich Nino Haase um die Themen neue Riedhalle, Neue Mitte, Grundschule und Lkw-Verkehr kümmern. Er sagte zu, dass die Riedhalle ab 31. August wieder den Vereinen zur Verfügung stehe.
Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgte das Kammermusikensemble Laubenheim „Kamel“ mit Werken wie der Filmmelodie „Der dritte Mann“ von Anton Karas. Für die gezupfte Version dieses Klassikers gab es viel Applaus. Die neue Laubenheimer Chronik, in der erstmals auch die dunkle NS-Zeit erwähnt wird, stellten Dr. Ute Engelen vom Institut für Geschichtliche Landesurkunde und Ortschronist Jupp Heck vor. „Wir müssen die Erinnerung an diese Verbrechen wachhalten“, betonten beide. Dazu sei 2018 die AG „Historisches Laubenheim“ gegründet worden. Zum Abschluss der Akademischen Feier gab es die erste Aufführung der Jubiläumsposse mit Petra Behringer, Klaus Schmitt und Felix Leineweber zu bewundern. Für diese sehr gelungene Aufführung gab es lautstarken Applaus im Stehen (siehe weiterer Bericht). Danach gab es den berühmten und allseits beliebten Sturm aufs kalte und warme Buffet.
Autor: Oliver Gehrig