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165 Jahre Volksbank in der Mewa Arena gefeiert Jubiläum >>>Kulttrainer Jürgen Klopp war einer der Ehrengäste

Jürgen Klopp im Podiumsgespräch mit Moderatorin Lea Wagner. Foto: Volksbank Alzey-Worms

MAINZ – Einen „kurzweiligen, interessanten Abend mit tollen Gästen“ hatte der Vorstandssprecher der Volksbank Alzey-Worms mit Niederlassung VR-Bank Mainz, Tobias Schmitz, zu Beginn der Feierstunde zum 165-jährigen Bestehen seiner Bank angekündigt. Und genau das war es, was die rund 500 Anwesenden in der Mainzer Mewa Arena geboten bekamen, teilt die VR-Bank Mainz mit.

Den Anfang machte er mit einem Überblick über die „spannende Erfolgsstory“ der Volksbank. Diese war im Winter 1860 aus einer, wie er es nannte, „Revolution ohne Umstürze oder Opfer“ hervorgegangen, welche sich „ganz leise, dabei aber nicht weniger eindrücklich in die Köpfe und Herzen von immer mehr Bürgerinnen und Bürgern schlich.“ Die genossenschaftliche Idee war in Worms angekommen und schlug Wurzeln. Sie fiel auf fruchtbaren Boden, denn mit dem Ende der Zunftschranken und dem Beginn der Gewerbefreiheit, einhergehend mit der industriellen Revolution, war es für Handwerker und Gewerbetreibende wirtschaftlich sehr schwierig geworden, da sie oft nicht die Mittel dazu hatten, die rasanten Entwicklungen mitzugehen.

Dem visionären Wormser Tuchfabrikanten Marcus Edinger war es dabei zu verdanken, dass der erste „Vorschuss- und Creditverein“ in der Region gegründet werden konnte, dessen auf Herrmann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen zurückgehender Grundgedanke so simpel wie genial war: Die Mitglieder waren zugleich Träger und Kunden des Bankgeschäftes, indem sie Anteile erwarben und das Geld dafür in einen Topf einzahlten, aus dem sie sich gegenseitig Kredite gewähren konnten.

In den Folgejahren etablierten sich an vielen Orten in Rheinhessen und im Donnersbergkreis Kreditgenossenschaften, denn ein großer Pluspunkt der so organisierten Banken waren innere Stärken und Stabilität. So überstanden sie Weltkriege und Wirtschaftskrisen, wuchsen in Zeiten von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder und bündelten in Konsolidierungsprozessen ihre Kräfte. Insgesamt 68 Volks- und Raiffeisenbanken formten die heutige Volksbank Alzey-Worms mit Niederlassung VR-Bank Mainz, und „jeder Zusammenschluss war“, wie Tobias Schmitz betonte, „ein Gewinn für die Mitglieder, denn er zahlte auf die Zukunftsfähigkeit unserer heutigen Volksbank ein.“

Um diese ist es bestens bestellt, die heutige Bank ist kerngesund, eigenkapitalstark und zu 100 % selbstbestimmt – auch das sei ein großer Pluspunkt der genossenschaftlichen Organisation: „Wesentliche Entscheidungen – wie Zusammenschlüsse – werden demokratisch getroffen. „Somit wird nicht gegen die Mitgliederinteressen gehandelt und niemand kann einfach Anteile kaufen, um Kontrolle zu erlangen.“

Als moderne Omnikanalbank sei die Volksbank eine Bank für alle Menschen. Somit verstehe es sich von selbst, dass man auch alle Möglichkeiten anbiete, um die Menschen zu erreichen. „Insofern sind wir direkter als jede Direktbank, denn diese bieten nur Online-Dienstleistungen.“

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt überbrachte ein sehr persönliches Grußwort des Landtages. Foto: Volksbank Alzey-Worms

Viel Lob gab es im Anschluss auch von der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, die deutlich machte, dass „die Volksbank ihre Kunden durchs Leben begleitet und aus dem Alltag der Menschen und Unternehmen nicht mehr wegzudenken ist.“ Eine Genossenschaftsbank sei kein reiner Wirtschaftsbetrieb, sondern eine Wertegemeinschaft, deren gesellschaftliches Engagement sie stolz mache, so die Ministerin, die vor ihrer politischen Karriere ebenfalls bei einer regionalen Volksbank beschäftigt war. „Sie wirken in und für Rheinhessen und die Nordpfalz. Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihr Engagement als Finanzpartner und gesellschaftlicher Zukunftsgestalter.“

Von persönlichen Erlebnissen mit der Volksbank berichtete auch der zweite Ehrengast des Abends, Weltfußballtrainer Jürgen Klopp, der mit Moderatorin Lea Wagner ein unterhaltsames Podiumsgespräch führte. Im Gedächtnis geblieben sei ihm die erste Begegnung mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der damaligen VR-Bank Mainz, Theo Stauder, vor vielen Jahren: „Er hat sehr schnell gemerkt, dass ich von Finanzen kein Tuten und Blasen hatte – er allerdings auch nicht vom Fußball.“

Generell brachte Klopp ganz deutlich seine Liebe zur Region zum Ausdruck: „Hier hat alles angefangen, hier habe ich meine Frau getroffen und als Trainer laufen gelernt. Mainz ist für mich Heimat geworden.“ Besonders beeindruckt habe ihn zu Beginn die Herzlichkeit und die Geselligkeit der Rheinhessen. Spontane Skatrunden im Gonsenheimer „Löwen“ – „glauben Sie mir, dass war fremd für einen gebürtigen Schwaben.“

Was ihm nie fremd war: die Rolle als Führungspersönlichkeit. „Dabei habe ich mich nicht verbogen oder verändert.“ Und die Frage nach seinen Führungsprinzipien beantwortet er so: „Einfach den gesunden Menschenverstand walten lassen.“ Er setze immer vor allem auf eins: eine Gemeinschaft, in der „jeder dort abgeholt wird, wo er steht.“ Eine Gruppe funktioniert dann, wenn alle sie selbst bleiben dürfen. Dabei gelte: „Nicht jeder kann Leader einer Gruppe sein, aber jeder kann sein eigener Leader sein.“ Dann sei man nicht mehr fremdbestimmt.

Insofern sei das Jubiläumsmotto der Volksbank „Gemeinsam Ziele verwirklichen“ genau Jürgen Klopps Ding. Sein Rat an die Volksbanker: „Bleibt wie ihr seid und vergesst nie: Wir brauchen euch. Bleibt mutig und lernfähig – dann feiern wir hier in 35 Jahren zusammen das 200-jährige Jubiläum.“

 

red