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5 x 11 Jahre Franziskus Narren Kirchenfastnacht >>>Familiäre Prunksitzung auf dem Lerchenberg

Die Kostem Harmonists waren bester Laune. Foto: Claudia Röhrich

LERCHENBERG – Nachdem voriges Jahr wegen eines Wasserschadens die Kita und die Franziskus Narren Lerchenberg (FNL) beinahe Baden gegangen wären, war nun in der aktuellen Kampagne alles gerichtet, um wieder vor Ort im katholischen Pfarrheim zu feiern. Denn die Franziskus Narren begehen das stolze Jubiläum von 5 x 11 Jahren. Die Akteure traten damals wie heute unentgeltlich auf, alle machen das nur für den Applaus. Die Jubiläums-Prunksitzung war mit 150 Narren ausverkauft. In dem sechsstündigen Programm unter FNL-Sitzungspräsident Matthias Zackl und seinem Komitee ging es unter anderem um die Frage „Ton oder Holz?“ für die selbstgemachten 130 Orden. Der Jubiläumsorden der Franziskus Narren in „Hadekuche“-Form wurde von Rosemarie Busch gebrannt. Beim Einzug war die Füsiliergarde da und das Ballett der Katholischen Jugend Drais-Lerchenberg (KJDL).

Kinderprinzessin Luise Bott sang von ihrem Krönchen. Foto: Claudia Röhrich

Der Chor der 25 Kinder aus dem Franziskus-Kindergarten und zwei Gitarristen sorgten als Kita-Zoo für närrische Akzente. Ex-05-Stadionsprecher Klaus Hafner im Zwiegespräch mit Natalie Hertlein wusste: „Der Rosenmontag ist der wichtigste Tag im Leben eines Mainzers.“ Protokoller Klaus Dietrich vom Elsheimer Carneval Verein glänzte mit einem ausgereiften Redebeitrag. Er sprach Donald Trumps geplante Einverleibung Grönlands und die Probleme der Ampelregierung an. Weiteres Thema war die unendliche Geschichte vom Mainzer Rathausneubau.

Das HSV-Ballett trat in zwei Altersgruppen, sechs bis neun sowie zehn bis zwölf Jahre, auf die Bühne (Leitung: Lene Schmid).

Die Kostem Harmonists hatten aus der Bewegungstherapie lustige Übungen in ihren Auftritt übernommen. Zur Trauma- Bekämpfung einer nicht erwiderten Liebe sangen sie: „So wie sie ist, ist die Liebe Mist.“ Das DCC-Ballett aus Drais (Leitung: Anna-Maria Schmid) zeigte schwierige Tanzkombinationen und Drehungen. Es folgte der „Schambes“-Vortrag eines zwölfjährigen Aktiven vom MNC. Auch ein plötzlicher Keyboardtausch brachte ihn nicht aus der Fassung. Kinderprinzessin Luise Bott trug zwei Lieder sehr textsicher vor.

Klaus Emmermann präsentierte einen lehrreichen Vortrag. Foto: Claudia Röhrich

Den gefeierten Höhepunkt bildete das Ballett der KJDL, bestehend aus Jugendlichen der beiden Gemeinden Drais und Lerchenberg, mit seinen schwungvollen Kombinationen. „Die Quasselstrippe aus Drais“, Christa Schmahl, steht seit 50 Jahren auf der Bühne. „Du darfst ein schönes Buch von mir haben“, sagte sie zum Enkel. „Dann hätte ich gerne dein Sparbuch“, erwiderte dieser.

Nach der Pause traten die drei Akteure des TV-Spiels „Rettet die Millionen“ hinter den Spieltisch. Zackl berichtete, dass die überhöhten Gema-Gebühren ab diesem Jahr nicht mehr vom Bistum übernommen werden. Aus diesem Anlass sang  Posaunistin Veronica Weiler das trotzige Gema-Lied mit Begleitung der Band. Winfried Schüler tanzte atemlos zum Song „Cordula Grün“ im „Draaser Lerche“-Kostüm. Der KJDL-Tanz in diesem Jahr hieß „Wetter“: Verkleidet als Wolken und Regenschauer zeigten die Jugendlichen spannende Akrobatik. Klaus Emmermann erläuterte in seinem lehrreichen Vortrag, wie man an den römischen Denkmälern in Mainz die Geschichte ablesen kann. Max Bohland, der frühere Mini-Messdiener, ist zum Novizen mutiert. Er erzählte vom Segnungs-Prozess, und führte ihn sogleich nach seinem großen Vorbild Andreas Schmitt aus.

Max Bohland ist vom Mini-Messdiener zum Novizen mutiert. Foto: Claudia Röhrich

Zum Kreischen lustig war der stumme Vortrag von „Eva und Elke“, die ein Frage- und Antwortspiel per Notizzettel im rasanten Tempo abhielten. Die „Dis-Harmonists“ waren auf Wanderschaft und sangen ein französisches Trinklied. Der Lerchenberger Pfarrer Daniel Kretsch hielt einen Vortrag über das diesjährige Fastnachtsmotto und kam zum Schluss: „Das Motto muss lateinisch sein.“ Auch sprach er von „Idiotie in den USA“ und dass die Ampel von Sinnen sei. Die Jugendlichen des KJDL läuteten mit einem Fastnachts-Medley das Finale ein. Schlussendlich sangen alle Narren im Saal „Meenz bleibt Meenz“. Mit tosendem Applaus wurde der FNL gefeiert.

 

Claudia Röhrich