GINSHEIM-GUSTAVSBURG – Die Mainspitz-Kommunen appellieren mit einer Resolution der Ginsheim-Gustavsburger Stadtverordnetenversammlung und einer Unterschriftensammlung an die Kassenärztliche Vereinigung, die Landesärztekammer Hessen und das Hessische Gesundheitsministerium, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die kinderärztliche Versorgung in der Mainspitze zu verbessern.
Hintergrund:
Nachdem die Kinderärztin Antje Vollmann ihre Praxis aus privaten Gründen im letzten Jahr geschlossen hatte, übernahm mit der Panmedical MVZ GmbH ein medizinisches Versorgungszentrum die kinderärztliche Betreuung in der Mainspitze. In dem Zusammenhang reduzierte sich im Rahmen der Sitzabgabe von Frau Vollmann die Zahl der Arztstellen für den Standort Ginsheim-Gustavsburg, da ein Teil der Arztstellen zwar innerhalb des Landkreises, jedoch nicht in Ginsheim-Gustavsburg durch Kinderärzte neu besetzt wurde. Folglich entstanden erhebliche Engpässe in der Versorgungssituation der gesamten Mainspitze, zumal auch Bischofsheim mit dem reduzierten Angebot mitversorgt werden muss.
Die Kassenärztliche Vereinigung hatte bereits Ende letzten Jahres auf Nachfrage der Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass die Arztsitze für den Bereich Kinderärzte auf den gesamten Landkreis Groß-Gerau geplant werden und dieser für Neuzulassungen aufgrund einer aktuellen Überversorgung im Kreis gesperrt sei. Demnach bestehe keine Möglichkeit für die Niederlassung zusätzlicher Kinderarztpraxen.
Die Alternative, zu anderen Kinderärztinnen und Kinderärzten in benachbarte Kommunen zu wechseln, ist allerdings vielfach nicht möglich, da diese entweder keine weiteren Patientinnen und Patienten aufnehmen, zu weit entfernt praktizieren oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen sind.
Um die Interessen der besorgten Eltern und ihrer Kinder unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, hat die Stadtverordnetenversammlung Ginsheim-Gustavsburg eine Resolution verabschiedet, die der Bürgermeister von Ginsheim-Gustavsburg, Thorsten Siehr, nun im Beisein seiner Bischofsheim Amtskollegin, Lisa Gößwein, an Yvonne Bender, Teamleiterin des BeratungsCenters Darmstadt, Kassenärztliche Vereinigung Hessen, übergab.
Die Stadtverordnetenversammlung appelliert mit ihrer Resolution an die Entscheidungsträger, namentlich die Kassenärztliche Vereinigung, die Landesärztekammer Hessen und das Hessische Gesundheitsministerium, alle Maßnahmen, die in ihre Zuständigkeit fallen, zu ergreifen, um die kinderärztliche Versorgung in Ginsheim-Gustavsburg nachhaltig zu verbessern und dauerhaft sicherzustellen.
Das gleiche Ziel verfolgt eine von allen Ginsheim-Gustavsburger Parteien unterstützte Petition, die von mehr als 600 Bürgerinnen und Bürgern unterschrieben wurde und die die beiden Bürgermeister ebenfalls an Yvonne Bender übergaben.
„Es ist dringend erforderlich, die kinderärztliche Versorgung der Mainspitze am Bedarf der Patientinnen und Patienten auszurichten und nicht an fiktiven Versorgungsschlüsseln“, fasst Siehr das Problem zusammen.
Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg