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Von Mehltau, Löss und der Maracuja-Note Information >>>Laubenheimer Winzer und Ortsvorsteher Norbert Riffel luden zur Weinwanderung

Winzer Berthold Möhn brachte Weinkönigin Ella I. und Prinzessin Anna I. mit dem Traktor zur Weinwanderung ans Zöllerkreuz. Foto: kga

LAUBENHEIM – Nach dem großen Erfolg der Laubenheimer Weinwanderung inklusive Weinprobe zur 1250-Jahr-Feier des Stadtteils hatte jetzt der neue Ortsvorsteher Norbert Riffel (CDU) gemeinsam mit den drei Winzern Christopher Dellee, Berthold Möhn und Walter Roth zu einer zweiten Auflage in die örtlichen Weinberge eingeladen. Auf einem etwa drei Kilometer langen Rundgang vom Zöllerkreuz am Erich-Koch-Höhenweg ging es mit mehreren Stopps entlang der Lagen Johannesberg, Edelmann und Klosterberg in gut zwei Stunden bis zurück zum Ausgangspunkt.

Christopher Dellee, Weinkönigin Anna I., Berthold Möhn, Weinprinzessin Ella I., Ortsvorsteher Norbert Riffel und Walter Roth (v.l.). Foto: kga

Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich zu dieser besonderen Weinprobe eingefunden, erstmals mit dabei auch Weinkönigin Ella I. und Prinzessin Anna I., die auf viele Fragen Antworten gaben und den Winzern beim Ausschenken der Weine halfen. Damit der Geschmack stets offen für den nächsten kredenzten Rebensaft blieb, gab es Worscht, Brot und Käse. Zehn Euro, oder doch wenigstens so viel „wie Sie denken, was es Ihnen wert ist““, bat Riffel, sollte jeder als Beitrag in die Kasse werfen. „Der Erlös wird für einen gemeinnützigen Zweck gespendet“, versicherte der Ortsvorsteher.

Ella I. gab Wursthäppchen aus. Foto: kga

Während die Winzer vor allem über Anbau, Jahrgänge und Geschmack der Weine erzählten, informierten Uwe Saulheimer und Peter Riffel über die lange Weintradition, über Historie,  Lagen und Bodenbeschaffenheiten. Der vergnügliche Rundgang durch den sonntäglichen Nachmittag entlang der mit roten und weißen Trauben dicht hängenden Weinreben war zugleich auch Werbung für den Rebensaft. „Dort probieren, wo er wächst“, begann Christopher Dellee direkt am Zöllerkreuz, wo der Weißburgunder des Weinguts Dellee und Grimm in sonniger Lage wächst. „Gestern haben wir die 2024er-Trauben des Weißburgunders gelesen“, erzählte der Winzer und prostete den Teilnehmern mit einem 2023er Jahrgang zu. Vom leichten Wein als Speisebegleiter erfuhren die Gäste ebenso wie vom Maracuja fruchtigen Geschmack, vom Ruländer, der heute als Grauburgunder bekannt ist, von süßen bis trockenen Sorten, von Oechslegraden und Säuregehalt. Durch den Klimawandel sei der Oechslegrad beim Silvaner gestiegen und auch das Mostgewicht des Portugiesers sei in die Höhe gegangen, berichtete Berthold Möhn und zuckte die Schultern. „So hat eben alles seine Vor- und Nachteile.“

Peter Riffel hatte viele Zuhörer. Foto: kga

Unterdessen gab Walter Roth an einem der Haltepunkte unterwegs einen Kurzlehrgang zum Pilzbefall an den Rebstöcken. „Ich zeig es Ihnen mal“, nahm er ein besonders interessiertes Paar einige Schritte mit in den Weinberg. Mehltau an den Blättern, am Stil und den Zweigen der Rebe sind neue Pilze bereits zu erkennen. „Einen Pilzbefall kann man nicht heilen, man kann ihn nur eindämmen“, erklärte Roth das Problem. Wird der Befall zu stark, bleibt nur noch die Rodung. Weinreben brauchen nicht nur viel Sonne, vor allem müssen sie auch luftig stehen. Nässe sei die Freundin des Pilzes. Später erläuterte Roth noch den Unterschied von Ess- und Tafeltrauben.

Von Löss und Kalkböden wussten die Experten außerdem zu berichten, von Lagen und Verschnitten. Es war ein interessanter und spannender Gang hoch oberhalb des Stadtteils, von dem man wohl jetzt schon sagen kann, dass er eine echte Laubenheimer Tradition werden dürfte.

 

kga