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„Ein Drittel des Energiebedarfs klimaneutral selbst decken“ Photovoltaik stärkt Energieautarkie im Wasserwerk Guntersblum

Die Anlage auf dem drei Hektar großen Gelände neben dem Betriebsgelände des Wasserwerks Guntersblum. Quelle: WVR

GUNTERSBLUM – Die Photovoltaikanlage in Guntersblum ist derzeit die größte Anlage der Wasserversorgung Rheinhessen – Pfalz GmbH (WVR) und unterstützt den zweitgrößten Trinkwasserversorger in Rheinland-Pfalz dabei, seine Resilienz gegen Stromausfälle zu erhöhen. Mit Resilienz ist eine langfristige Finktionalität gemeint.

Bei der Eröffnung der Anlage auf dem drei Hektar großen Gelände neben dem Betriebsgelände des Wasserwerks Guntersblum nahmen Vertreter der Kommunalpolitik, der Aufsichtsräte und der Medien die Freiflächenanlage in Augenschein. Die Module sind nach Osten und Westen ausgerichtet, um eine gleichmäßige Stromerzeugung über den Tag zu gewährleisten. Bei optimaler Sonneneinstrahlung erreicht sie eine Leistung von 4,3 Megawatt Peak.

„Damit können wir etwa ein Drittel des Energiebedarfs klimaneutral selbst decken“, erklärte Philipp Held, Prokurist bei WVR, der den erkrankten Geschäftsführer Ronald Roepke vertrat.„Dies ist besonders wichtig für die energieintensive Trinkwasserversorgung, die in unserem 800 Quadratkilometer großen, hügeligen Versorgungsgebiet benötigt wird.“

Der Weg von der Machbarkeitsstudie bis zur Inbetriebnahme der Anlage dauerte knapp zwei Jahre. Dabei wurden sowohl die intensive Abstimmung mit der Kommunalpolitik als auch ökologische Maßnahmen umgesetzt, die dem „Leitfaden für naturverträgliche und biodiversitätsfreundliche Solarparks“ entsprechen. So wurden die PV-Module bewusst mit drei Metern Abstand installiert, um Raum für Flora und Fauna zu schaffen. Die Fläche ist gemäht und mit regionalem Saatgut eingesät, Bäume und Sträucher werden im November gepflanzt. Zusätzlich wurden ein Amphibiengewässer, Totholzwälle, Steinhügel und Sandhaufen angelegt, die Lebensräume für Erdbienen und Kleintiere bieten. Ein Blendschutz für Radfahrer wurde ebenfalls installiert.

Die GmbH trägt mit der Anlage nicht nur zur Energiewende bei, sondern stärkt auch ihre Resilienz bei flächendeckenden Stromausfällen, so Helds Ausführungen. Gemeinsam mit der bestehenden Netzersatzanlage und der Unterbrechungsfreien Stromversorgung bildet die PV-Anlage in Guntersblum eine weitere Säule zur autarken Versorgung des Wasserwerks – zumindest bei Sonnenschein. Bei gutem Wetter kann das Wasserwerk vollständig mit Solarstrom versorgt werden.

Überschüsse werden in eine Großbatterie eingespeist, um auch in den Abendstunden ausreichend Energie zur Verfügung zu haben. Wird mehr Strom produziert, als Wasserwerk und Batterie benötigen, speist die Anlage den Überschuss in das 20-Kilovolt-Netz ein. Er kann an anderen WVR-Standorten genutzt werden, was wirtschaftlich von Vorteil ist. „Gerade im Sommer, wenn die Sonne stark scheint, haben wir auch den höchsten Wasserbedarf und somit den größten Energieverbrauch,“ so Held.

Die Investitionssumme für den „Resilienz-Park“ in Guntersblum beläuft sich auf rund drei Millionen Euro. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unterstützte das Projekt mit Fördermitteln in Höhe von 500.000 Euro.

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