FLÖRSHEIM – Am 30. Oktober tagte erstmals die Lenkungsgruppe aus Verwaltungsspitze, Projektkoordination, Mitgliedern der politischen Fraktionen und den Projektleitern des Planungsbüros, um über den Stand der Wärmeplanung informiert zu werden. Nachdem die Bestandsanalyse weitgehend abgeschlossen ist, hat die zweite Phase der Kommunalen Wärmeplanung mit einer Potenzialanalyse begonnen.
Im Rahmen der Bestandsanalyse liegen bereits erste Ergebnisse vor. So zeigt sich, dass in Flörsheim am Main rund 95 Prozent der installierten Heizungsanlagen mit Erdgas oder Heizöl betrieben werden, während Biomasse, Wärmepumpen und Nahwärmenetze insgesamt nur rund fünf Prozent ausmachen. Gleichzeitig besteht aber durchaus ein großes Potenzial zur Energieeinsparung.
Rund drei Viertel der Gebäude in der Stadt wurden vor 1979 erbaut, so dass bei den meisten noch nicht die erste Wärmeschutzverordnung aus dem Jahr 1977 galt. Je nach Sanierungsszenario ließe sich der Energieverbrauch des heutigen Gebäudebestands allerdings um bis zu 30 Prozent reduzieren. Bei der Nutzung Erneuerbarer Energien wird ebenfalls ein Ausbaupotenzial gesehen, welches nun noch weiter konkretisiert werden soll.
Die Stadt Flörsheim am Main ist, wie alle Kommunen über 20.000 Einwohner, gesetzlich verpflichtet, bis zum 30. Juni 2028 einen Kommunalen Wärmeplan zu erstellen, der aufzeigt, wie die Stadt Flörsheim bis zum Jahr 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreichen kann. Dafür wurde im Mai dieses Jahres das Planungsbüro „Infrastruktur & Umwelt“ beauftragt,
Finalisiert wird das Gutachten zum Wärmeplan bis Sommer 2025 mit der Erarbeitung der Zielszenarien, der Umsetzungsstrategie und konkreter Maßnahmenvorschläge, die aufzeigen, wie der Wärmesektor in der Stadt Flörsheim CO2-neutral umgestaltet werden kann. Nach Abschluss des Gutachtens wird die Verwaltung gemeinsam mit der Politik und den Bürgerinnen und Bürgern die künftigen Planungen und Umsetzungen beraten. Für Anfang 2025 ist eine Informationsveranstaltung für alle interessierten Flörsheimerinnen und Flörsheimer geplant.
Hintergrund der Kommunalen Wärmeplanung ist, dass sich die Bundesrepublik Deutschland dazu verpflichtet hat, den Treibhausgasausstoß bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren und bis zum Jahr 2045 gänzlich klimaneutral zu sein. Dieses ehrgeizige Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Wärmeversorgung umfassend auf emissionsarme Versorgungslösungen umgestellt wird.
Magistrat der Stadt Flörsheim am Main