MOMBACH – Die Vorweihnachtszeit ist in Mombach ohne die Adventsfenster glücklicherweise kaum noch vorstellbar. „Es ist beeindruckend, wie aus einer kleinen Idee etwas so Großes und Gemeinschaftsstiftendes werden konnte“, sagt Sabine Mayer, die zum Kreis der Initiatoren gehörte. Was 2007 mit wenigen Familien begann, hat sich zu einer netten Tradition im Stadtteil entwickelt.
An jedem Abend im Advent wird symbolisch ein Fenster vor einem Haus- oder Hof-Eingang geschmückt und zur Bühne für besinnliche Momente werden. Kerzenlicht, weihnachtliche Lieder, kurze Geschichten und kleine Überraschungen schaffen die besondere Atmosphäre. „Damals wollten wir der hektischen Vorweihnachtszeit etwas entgegensetzen und Raum für Begegnungen schaffen“, erinnert sich Mayer.
Zu Beginn starteten die Treffen täglich um 18 Uhr. Um auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen, wird inzwischen meistens um 18.30 Uhr begonnen. Bereits in den ersten Jahren schlossen sich immer mehr Menschen an. Neben Familien gestalteten inzwischen auch Kindergärten, die katholische wie auch die evangelische Kirchengemeinde die kurzen Treffen. „Die Beteiligung von Schulen und Kitas hat der Aktion viel Leben eingehaucht“, so Mayer. Auch lokale Organisationen wie die Initiative „Schöneres Mombach“ brachten sich ein.
Seit einigen Jahren gestalten neue Akteure – wie in diesem Jahr die Raiffeisenbank – oder das Seniorenzentrum, das mit Unterstützung der Caritas ein Fenster schmückt, den Kalender mit. „Früher haben wir die Plakate selbst gebastelt und beschriftet“, erinnert sich Mayer schmunzelnd. Heute haben die Einladungen modernen Touch und die Termine sind in den Sozialen Medien zu finden. Klar gilt es, jedes Jahr genügend Mitwirkende zu finden. „Es gibt keine Garantie, dass alle Termine schnell vergeben sind. Aber die Menschen merken, wie viel Freude die Adventsfenster machen.“
Ein besonderer Reiz der Adventsfenster liegt nämlich in der offenen Atmosphäre. Mayer beschreibt die Abende als Gelegenheit, Nachbarn zu treffen, ins Gespräch zu kommen und für einen Moment den Alltag hinter sich zu lassen. „Es gibt keine festen Regeln.“ Neben traditionellen Beiträgen mit Liedern und Geschichten gab es bisher kreative Ideen wie ein Puppenspiel oder musikalische Darbietungen. Die Treffen werden oft durch kleine kulinarische Angebote wie Punsch oder Schmalzbrote ergänzt. „Es geht nicht um Perfektion, sondern um das gemeinsame Erleben.“ Während der Corona-Pandemie mussten die Adventsfenster pausieren.
„Es war schade, aber notwendig“, erklärt Mayer. Umso größer war die Freude, als die Aktion 2023 wieder in vollem Umfang stattfand. „Die Leute hatten die Adventsfenster vermisst und waren dankbar, dass wir wieder starten konnten.“ In diesem Jahr sind fast alle Fenster vergeben. Besonders erfreulich: Zwei neue Familien haben sich erstmals angemeldet. „Ein paar Termine blieben offen und wie haben sie freigelassen.“
Die Termine und Standorte werden in den Pfarrbriefen, bei MOGRI und auf Instagram veröffentlicht. Auch für die kommenden Jahre zeigt sich Mayer optimistisch. „Die Mischung aus Tradition, neuen Impulsen und ehrenamtlichem Engagement macht die Adventsfenster zu etwas Einzigartigem.“ Es sei faszinierend, wie viel Herzblut hier investiert wird, resümiert sie. Los geht es am 1. Dezember an der Kapelle am Kreisel.