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Verantwortung und Herausforderungen der Wohnbaugesellschaft Budenheim Einblicke in Erfolge, Modernisierung und soziale Verantwortung

Ein Vorzeigeprojekt der letzten Jahre war die umfassende Sanierung der Heidesheimer Straße 79. Foto: Wohnbaugesellschaft Budenheim

BUDENHEIM – In der jüngsten Bürgerversammlung berichtete Adam Molczyk, Geschäftsführer der Wohnbaugesellschaft Budenheim, von der Entwicklungen des kommunalen Unternehmens. Neben Erfolgen und Investitionen standen auch die Herausforderungen des Wohnungsmarktes im Fokus. Molczyk schilderte dabei die Balance zwischen sozialer Verantwortung und wirtschaftlichem Handeln. 2023 erreichte das Unternehmen mit einer Bilanzsumme von über 40 Millionen Euro einen neuen Höchststand.

Der Jahresüberschuss von 385.000 Euro sei jedoch „vor allem durch den Verkauf einiger Wohneinheiten zustande gekommen“, so Molczyk. „Diese Mittel haben wir genutzt, um unsere Geschäftsstelle zu sanieren – und das ohne Belastung für die Mieter.“ Das Unternehmen bewirtschaftet aktuell 550 Wohnungen, von denen 23 Prozent öffentlich gefördert sind. Er wies jedoch auch auf die sinkende Zahl an Wohneinheiten hin, die durch Sanierungen und Zusammenlegungen reduziert wurde.

Ein Vorzeigeprojekt der letzten Jahre war die umfassende Sanierung der Heidesheimer Straße 79. Hier investierte die Wohnbaugesellschaft 10,5 Millionen Euro, um das Gebäude grundlegend zu modernisieren. „Wir wollten weg vom Gas und haben auf den Dächern Photovoltaikanlagen installiert. Die neue Heizzentrale ist ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“, betonte Molczyk. Durch Dachaufstockungen und die Umgestaltung des Gebäudes entstanden zudem fünf zusätzliche Wohnungen.

Die Entwicklung der Mietpreise war ein weiteres zentrales Thema. Während in Budenheim der durchschnittliche Mietpreis im freien Markt bei 11,08 Euro pro Quadratmeter liegt, vermietet die Wohnbaugesellschaft ihre Wohnungen für durchschnittlich 6,88 Euro. „Das ist ein deutlich sozialerer Ansatz, aber auch wir kommen nicht umhin, die Mieten zu erhöhen“, räumte Molczyk ein. „Wir haben uns entschieden, die Mieten in den nächsten drei Jahren um 15 Prozent zu steigern – und zwar schrittweise, um die Belastung für die Mieter möglichst gering zu halten.“

Steigende Material- und Personalkosten sowie höhere Zinsen setzen die Wohnbaugesellschaft unter Druck. „Ein Mieterwechsel kann uns bis zu 40.000 Euro kosten, wenn eine Wohnung 20 oder 25 Jahre bewohnt war. Hinzu kommen die tariflich vereinbarten Lohnerhöhungen, die wir als Arbeitgeber selbstverständlich umsetzen.“ Herausforderungen und Zukunftsprojekte Für 2025 steht mit der Römerstraße ein neues Großprojekt auf der Agenda. „Wir prüfen derzeit, wie wir die umfangreichen Modernisierungen finanzieren können“, so Molczyk. Neben baulichen Vorhaben seien auch politische Rahmenbedingungen eine Herausforderung.

„Das Heizungsgesetz bringt viele zusätzliche Anforderungen mit sich. Es reicht nicht, einfach einen Kessel auszutauschen – wir müssen auch über Fenster, Dämmungen und Dachsanierungen nachdenken.“ Molczyk kritisierte zudem den Rückgang von Förderprogrammen: „Die ISB in Rheinland-Pfalz hat angekündigt, die Tilgungszuschüsse zu kürzen. Das erschwert unsere Arbeit enorm.“

Dennoch sieht er die Wohnbaugesellschaft gut aufgestellt. „Wir sind kein angloamerikanisches Renditeunternehmen, sondern eine kommunale Gesellschaft, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist.“ Die Wohnbaugesellschaft Budenheim gehört zu 100 Prozent der Gemeinde. Aufsichtsratsvorsitzender ist Bürgermeister Stephan Hinz.