
BRETZENHEIM – Ausschließlich Männer und ausschließlich Fußballer waren nun zum 10. Sportlertalk beim 46. Brezelfest auf der Bühne in der Anzengasse versammelt: Moderator Martin Krawietz begrüßte seinen Bruder Peter Krawietz, Ex-Kotrainer von Jürgen Klopp beim FC Liverpool und jetzt bei RB Leipzig, Hubert Neu, den früheren Interimstrainer beim Bundesligisten FC Schalke 04, jetzt als Sportlehrer tätig, die 05-Torwartlegende Manfred „Moppes“ Petz, Deutscher Amateurmeister von 1982 und langjähriger Torwarttrainer bei Eintracht Frankfurt, und den Spieler der TSG Bretzenheim, Lenny Leismann. Zusätzlich auf die Bühne geholt wurde Ortsvorsteher und Vereinsringsvorsitzender Manfred Lippold.
Lenny Leismann berichtete zunächst, wie ihn der Tiki-Taka-Fußball des FC Barcelona in seiner Jugend begeistert und zum Fußball gebracht hat. „Ich habe immer bei der TSG gespielt und bin nie gewechselt.“ Ortsvorsteher Manfred Lippold erläuterte die Hintergründe, warum er bei der TSG immer im Tor stand: „Eines muss man schon mal haben: Übergewicht. Ich war nie der Schnellste und war immer gern im Tor, weil ich zu faul zum Laufen war.“ Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. So war die Überleitung zu 05-Torwartlegende Manfred „Moppes“ Petz gegeben. „Heute hätte ich als Torwart keine Chance mehr, ich bin viel zu klein“, bekannte Petz, nur 1,78 Meter groß. Trotzdem bestritt er 197 Spiele für den FSV Mainz 05, davon 42 in der Zweiten Bundesliga als Vertretung von Stephan Kuhnert. „Mein Vorteil war mein großer Ehrgeiz und ich konnte ein bisschen kicken“, so Petz. Über seinen Torwartkollegen Stephan Kuhnert sagte er: „Der Kuhni hätte durchaus Erste Bundesliga spielen können, wenn er etwas professioneller gelebt hätte.“

Peter Krawietz blickte auf seine Zeit bei der TSG Bretzenheim vor 25 Jahren mit dem Aufstieg in die Bezirksliga zurück: „Das war das, was Fußball ausmacht. Kameradschaft, ein Ziel ausrufen, sich überwinden und dieses Ziel erreichen.“ Krawietz zur Meisterfeier: „Das war eine sensationelle Zeit. Wir haben den Ballermann nach Bretzenheim verlegt.“
Hubert Neu berichtete über seinen Herzensverein: „Schalke bleibt einmalig. Mit 61.000 Zuschauern in der Zweiten Liga im Schnitt sind wir in der Top 15 in Europa.“ Ständige Trainerwechsel und die Wechsel der Sportdirektoren hätten dem Klub zu schaffen gemacht. „Aber die Fans und der Klub Schalke 04 werden nie untergehen.“
Eine Lanze für den Jugendsport und den Amateursport brach Manfred Lippold, langjähriger TSG-Jugendtrainer und TSG-Jugendkoordinator: „Die Kunst ist, die Leistung in den Breitensport zu verschweißen. Das Team ist das Wichtigste.“ Seine Maxime: „Es dürfen keine Kinder hinten herunterfallen aufgrund des Leistungsgedankens.“ Dafür gab es viel Beifall.
Oliver Gehrig