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Ende gut, alles gut EINIGUNG >>>Sportlerin Carolin Hingst darf Ober-Olmer Wald gebührenfrei nutzen

Für die ehemalige Stabhochspringerin Carolin Hingst hat der Streit mit dem Forstamt Rheinhessen endlich ein Ende. Foto: privat

OBER-OLM – Die ehemalige Stabhochspringerin Carolin Hingst lieferte sich eineinhalb Jahre lang einen Streit mit dem Forstamt Rheinhessen. Der Grund: Sie sollte für ihre Laufkurse, die sie seit zwölf Jahren im Ober-Olmer Wald veranstaltet, plötzlich eine Nutzungsgebühr zahlen. Jetzt scheint dieser endlich beigelegt, Hingst wird einen neuen Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren erhalten – gebührenfrei und mit Option auf Verlängerung. Doch was genau war überhaupt passiert?
Im Mai letzten Jahres erhielt Hingst Post vom Forstamt: Ihr bisheriger Vertrag werde zum Dezember gekündigt. Zwar dürfe sie ihre Lauftrainings fortführen, allerdings nur noch gegen eine Gebühr. Gedacht war zunächst an zehn Prozent ihrer Bruttoeinnahmen. Begründet wurde dies mit einer neuen Gestattungsregelung, die einheitliche Maßstäbe schaffen sollte. Gebührenfrei bleiben sollten lediglich Veranstaltungen mit direktem Umweltbildungscharakter.

Für Hingst war das untragbar. Sie sprach von einer „utopischen“ Forderung. Eine Umlage der Kosten auf ihre Kursteilnehmer kam für sie nicht infrage. Nach Kritik rückte das Forstamt vom Prozentsatz ab, wollte stattdessen im Einzelfall entscheiden. Um die Höhe festzulegen, hätte Hingst aber ihre Einnahmen offenlegen müssen – etwas, das sie strikt ablehnte.

Daraufhin bot man ihr eine Pauschale von 500 Euro an, basierend auf einer groben Schätzung. Später folgte der Vorschlag einer „moderaten Jahresgebühr“. Doch auch diese Lösung wies Hingst zurück: Mangels einer klaren Gebührenverordnung sei die Festsetzung für sie willkürlich. Außerdem, so argumentierte sie, sei die Waldnutzung längst durch Steuergelder gedeckt – von ihr ebenso wie von ihren Mitgliedern.
Laut der Deutschen Presse-Agentur ist der neue Vertrag gebührenfrei, weil sich Hingst im Gegenzug „zu der Vermittlung bestimmter Bildungsinhalte verpflichte, die mit den Zielen und Werten von Landesforsten einhergingen.“ Mit dem neu ausgehandelten Vertrag über fünf Jahre hat Hingst nun auch die Planungssicherheit, die sie so dringend braucht. Denn ein Jahresvertrag, der immer neu ausgehandelt werden muss, das mache bei Sportveranstaltungen einfach keinen Sinn: „So kann ich nicht langfristig planen, und gerade für einen Freiberufler kostet jede E-Mail, jedes Telefonat wertvolle Zeit und damit Geld.“ Möglich gemacht habe dies Ute Fenkner-Gies von der Forstverwaltung Region-Süd, die auf das Problem aufmerksam wurde und sich bei Hingst meldete. „Sie hat erkannt, wie wichtig solche Sportangebote sind und sich sehr um einen schnellen Austausch bemüht“, lobt Hingst.

 

Felix Werner