HECHTSHEIM– Mehr als 50 Gewerbetreibende begrüßte Ortsvorsteher Franz Jung (CDU) jetzt bei seinem Jahresempfang in der neuen Tagesförderstätte der inbetrieb GmbH, den früheren Werkstätten für behinderte Menschen. Er stellte heraus, dass sich das Hechtsheimer Gewerbe enorm entwickelt habe. „Es ist schön, wenn Gewerbetreibende hier heute zusammenkommen und sich austauschen“, betonte Jung. Die inbetrieb GmbH als größter Arbeitgeber in H echtsheim bilde für diesen Empfang den idealen Rahmen. „Es ist ein Miteinander der unterschiedlichen Branchen“, skizzierte Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) das Hechtsheimer Gewerbeleben. „Wir haben großes Potenzial, wir müssen neue Gewerbeflächen ertüchtigen.“ Die Wirtschaftsdezernentin wünscht sich mehr Gesundheits- und Biotechnologie im Gewerbegebiet. Gegen das städtische Zentrenkonzept kämpft sie an und hat dazu bereits einen Runden Tisch im Rathaus veranstaltet. „Gewerbetreibende haben mit dem Zentrenkonzept ihre Probleme, es muss flexibler gehandhabt werden“, erläuterte Matz den Hintergrund. Sie nannte zwei Beispiele: Der letzte Metzger in Hechtsheim schließt jetzt seine Pforten, aber im Gewerbegebiet darf keine Metzgerei eröffnet werden. Der Rewemarkt in der Rheinhessenstraße möchte wegen des großen Andrangs gerne erweitern, darf das aber ebenfalls wegen des Zentrenkonzepts nicht tun. Die Wirtschaftsdezernentin ermunterte die Gewerbetreibenden, sich bei weiteren Problemen an sie zu wenden und einen Termin mit ihr auszumachen.
Michael Huber, Geschäftsführer der inbetrieb GmbH, stellte sein Unternehmen vor. Es besteht aus 300 Angestellten, Betreuern und Sozialpädagogen sowie 900 behinderten Menschen in der betreuten Arbeit. „Uns trägt die Inklusion und die Integration“, betonte Huber. „Es geht darum, Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren.“ Das 1967 gegründete Unternehmen besteht aus den Werkstätten, dem ambulanten Wohnen für 146 Menschen mit Behinderung, der 2015 eröffneten Tagesförderstätte für Schwerstbehinderte sowie zwei integrativen Kitas: den „Rheinlingen“ in Hechtsheim und den „Selzlingen“ in Nieder-Olm. Dazu gehören auch die Beratungsstelle „Liebelle“, die sich den Themen Sexualität und sexuelle Gewalt widmet, und die Stiftung Tausendgut, die Menschen mit Beeinträchtigung unterstützt. Das alte Hauptgebäude der Werkstätten wird Ende 2020 geräumt und anschließend aus Brandschutzgründen abgerissen und neu gebaut. 2022 soll es an gleicher Stelle fertiggestellt werden. Parallel dazu entsteht 2020 ein weiteres Gebäude am dritten Standort Ingelheim plus Tagesförderstätte für 24 Schwerstbehinderte. Nach der Vorstellung ging der Empfang mit Wein, Brezeln und Spundekäs weiter. Es bestand die Möglichkeit zu einer Führung mit Sabine Liebschner, der Bereichsleiterin der Tagesförderstätte.