DRAIS/LERCHENBERG – Weihnachten steht vor der Tür. Die Vikarin der Maria-Magdalena Gemeinde aus Drais und Lerchenberg spricht über das besinnliche Fest.
Lokale: Was beutet Weihnachten für Sie?
Vikarin Gronau: Weihnachten ist für mich die Sehnsucht nach Liebe: nach menschlicher und Gottes Liebe. Nach unendlicher, sich nicht erschöpfender Liebe. Weihnachten ist ein Fest für den Menschen. Für mich als Christin ist es ein Fest der Hoffnung. Der Hoffnung darauf, dass nicht nur wir auf Gott und seine Liebe warten. Sondern auch der Hoffnung darauf, dass Gott mit seiner Liebe auf uns wartet. Und uns entgegenkommt. In seinem Sohn Jesus Christus, den er wie einen Engel zu uns schickt. Weihnachten ist das Fest der Liebe, die von dem Kind in der Krippe ausgeht. Weil sie von Gott ausgeht. Und er schenkt uns damit Hoffnung.
Wie muss die Kommerzialisierung von Weihnachten hinterfragt werden?
Vikarin Gronau: Ein Problem der Kommerzialisierung sehe ich in der Verwischung und Verschiebung der Zeiten. Wenn ich Anfang September die ersten Weihnachtsmänner im Supermarkt entdecke, dann ist in mir das Gefühl, das passt jetzt noch gar nicht. Wenn ich kurz vor Weihnachten sie kaufen will, dann weiß ich nicht, wie frisch sie noch sind und mir wird das Gefühl gegeben, ich sei spät dran. Das finde ich nicht gut. Denn die Wahrheit ist: Erst mit dem Advent gehen wir auf die Weihnachtszeit zu und Weihnachten, das ist erst, wirklich erst, ab Heiligabend. Ich finde es schade, wenn das Gefühl aufkommt, an Heiligabend sei fast alles schon wieder vorbei. Aber eigentlich fängt sie dann gerade an: die Weihnachtszeit.
Lokale: Was halten Sie persönlich vom Schenken?
Vikarin Gronau: Ich finde Schenken etwas Schönes. Und ich finde es schön, sich Überraschungen für Menschen, die man liebt oder mit denen man sich auf andere Weise verbunden fühlt, auszudenken. Ich finde, im Nachdenken darüber, was man ihm schenken kann, kann man einem Menschen auch nahekommen. Es ist eine Möglichkeit, etwas für andere Menschen zu tun. Ich finde es aber wichtig, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Es geht nicht darum, etwas aufzurechnen. Sondern es geht darum, einem anderen Menschen, etwas Liebes zu tun. Und das kann vieles sein. Auch der Satz, ,es ist schön, dass es Dich gibt – frohe Weihnachten‘.