Start Fastnacht Chefhostess erfindet mobile Fastnachtssitzung

Chefhostess erfindet mobile Fastnachtssitzung

GONSENHEIM – Der Protokoller hat bekanntlich immer den schwierigsten Part, denn er muss zunächst mal das Publikum auf Touren bringen. Doch hatte Andreas Keim kein Problem damit, als er das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Er stellte fest, dass AKK quasi aus dem Nichts kam, nämlich aus dem Saarland. „Je näher es an die Alpen geht, desto schlechter es um die Hirne steht“, leitete Keim zu Scheuer und Söder über. Doch auch die SPD bekam noch ihr Fett weg. Ein Protokoll par excellence.

Die Urwaldtiere des Eiskalten Hofballetts „Fairytales“. Foto: Elke Fauck

Der kleine Obermessdiener Max Bohland tritt mit seinen elf Jahren schon in die Fußstapfen seines gewichtigen Idols. Nachdem er im Beichtstuhl die Arbeit des Pfarrers übernommen hatte, ließ er den reuigen Sünder sich mit 50 Euro von seinen Sünden freikaufen und Max bekam so endlich seine neuen Turnschuhe. Ob sein Gebet „Komm sei so gut, oh Herr, und schenke dem Donald Trump ein Hirn zum denke“ vielleicht doch noch erhört wird?

Die Gartenzwerge der immerwelken Sunneblum wurden von den Eisbären präsentiert. Foto: Elke Fauck

Bernhard Knab nutzte seine Paraderolle als Deutscher Michel, um gezielt Spitzen gegen die Politik auszuteilen. Markus Söder bezeichnete er als grüner als Greta und würde ihn mit längeren Haaren mit Hofreiter verwechseln. Mit „Rindviehverbot in Mainz am Rhein, das kann die Super-Lösung sein“ zielte Knab auf den Landtag.

Das EBG-Ballett „Fantasy“ bot hochkarätige Choreografien. Foto: Elke Fauck

Die Chefhostess (Sabine Pelz) ist Erfinderin der mobilen Fastnachtssitzung. Das Unternehmen „Michael-Schwellkopp-Adventure“ ist ein Bus der von Central Station via Mombeach nach Gunsenum fährt. Der OB ließ sich allerdings bei der ersten mobilen Sitzung wegen Männerschnupfen im Endstadium entschuldigen. Sicherheitshinweis: „Diese Fahrt kann Spuren von Humor enthalten und ist für Wiesbadener nicht geeignet.“

Für Publikumsbegeisterung sorgten auch die Saalkellner Frank Brunswig und Julian Seitz. Seitz forderte eine Gedenkminute für all die armen Menschen in Wiesbaden.

OB Michael Ebling alias Andreas Schmitt gesellt sich zur Eiskalten Dorfmusik. Foto: Elke Fauck

Der Vortrag des großen Obermessdieners (Andreas Schmitt) beinhaltete wieder eine gewaltige Portion Selbstironie, auch indem er Personen mit Normalgewicht als extrem dünn bezeichnete. „Wenn Bischof Kohlgraf an den Rhein geht, ein ganz kleines Stück, kommen die Enten und werfen das Brot zurück.“ Auch weiß er, dass sich alle elf Minuten ein Mainzer in seinen Schoppen verliebt. Paco und Paco (Gerhard und Christian Carra) begeisterten mit ihrem musikalischen Vortrag. Der Vater genießt sein Rentnerdasein, während der Sohn jammert: „Als Lehrer schaff ich, ja ich sag‘s, manchmal sogar nachmittags.“

Pit Rösch brachte den Saal auf den Höhepunkt der Stimmung und Thorsten Ranzenberger heizte noch mal von neuem das närrische Auditorium ein. Auch die Gartenzwerge der immerwelken Sunneblum, dargeboten von den Eisbären unter der Leitung von Christopher Ludwig, ließen Greta nicht los. „Hey Greta Thunberg…“. Da bekommt Pippi Langstrumpf doch gleich andere Dimensionen.

Die Urwaldtiere des Eiskalten Hofballetts „Fairytales“ zeigten in wunderschönen Kostümen hervorragende Choreografien, die sie mit Mona Blettgen und Stephanie Herz einstudiert hatten.

Ein weiterer optischer Leckerbissen war das EBG-Ballett „Fantasy“, das mit spektakulärer Artistik in die Zirkuswelt entführte. Die Gruppe trainiert mit Karin und Simone Carra und war schon des öfteren bei „Mainz bleibt Mainz“ zu sehen.