Start Hessen Krifteler Zeltkerb 2019 „Eine tolle Kerb!“: Große Trauer bei der Beerdigung

Krifteler Zeltkerb 2019 „Eine tolle Kerb!“: Große Trauer bei der Beerdigung

Foto: Pressestelle der Gemeinde Kriftel

KRIFTEL – Schon einige Wochen lang kündigten große Kerbepuppen aus Strohballen an: Kriftel feiert bald wieder Kerb. Jetzt war es endlich soweit: Vom 21. bis 24. September fand die Krifteler Zeltkerb 2019 statt. Die Besucher erwartete ein abwechslungsreiches Programm, das für jeden Geschmack etwas bereithielt. Bei traumhaftem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen war die Traditionsveranstaltung ein voller Erfolg.

Der Startschuss fiel am Samstag um 14 Uhr, denn dort hieß es: „Wir warten auf den Baum!“ Die Krifteler Kerbeborschen waren schon früh am Morgen in den Breckenheimer Wald gefahren, um dort einen der schönsten Bäume zu schlagen. Diesen brachten sie unter höchster körperlicher Anstrengung nach Kriftel, um ihn am Festplatz im Freizeitpark aufzustellen. Die Spannung war groß. Wie lang wird der Baum wohl dieses Jahr sein? Viele Besucher waren gekommen, um auf den Baum zu warten und vertrieben sich die Zeit mit dem ein oder anderen Apfelwein und Süßen oder der ersten Karussell-Runde auf dem Rummelplatz.

Foto: Pressestelle der Gemeinde Kriftel

35-Meter-Fichte und ein Schwerlastkran

Dann war es endlich soweit: Laut singend zogen die Kerbeborschen in den Freizeitpark ein. Eine 35-Meter-Fichte hatten sie mitgebracht. Diese wurde noch schnell bis zur Baumkrone geschmückt und dann per Schwerlastkran in die Höhe gehievt. Kürbis und Schlackes „Johann“ durften natürlich nicht fehlen.

So verging die Zeit rasch bis zum Einlass ins Kerbezelt mit Kerbetanz und der Party-Band „CONFECT“. Egal ob Volksmusik, aktuelle Charts, Fox- und Tanzmusik, Fetenhits oder Rock – sie spielten einfach alles. Das Zelt füllte sich zusehends. So feierten die Kriftelerinnen und Kriftler mit Freunden und Bekannten aus den Nachbarstädten gemeinsam bis in die frühen Morgenstunden. Ein Highlight des Abends war die Vorstellung der neuen Miss Kerb Leonie Seitz, die Linda Angelov, die Miss Kerb 2018, ablöst. Die 18-jährige Kriftlerin freut sich auf ein spannendes Jahr mit den Kerbeborschen.

 Kerbeborschen setzten sich im Elfmeterschießen durch

Da die Kerb ursprünglich ein christliches Fest ist, nämlich die „Kirchweih“, setzte sie sich am Sonntagmorgen mit einem Festgottesdienst in der Katholischen Pfarrkirche St. Vitus fort. Gefolgt vom Prominenten-Fußballspiel auf dem Sportplatz, welches durch den ehemaligen ersten Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner gepfiffen wurde. Die Kerbeborschen spielten gegen Krifteler „Promis“ wie Bürgermeister Seitz und den Ersten Beigeordneten Franz Jirasek. Die Promis schossen sechs Tore, welche durch den Kerbeborsch Jan Lehmann ausgeglichen wurden. Nach der regulären Spielzeit stand es 6:6. Erst im Elfmeterschießen setzen sich die die Kerbeborschen durch und gewannen das Spiel mit einem Endergebnis von 10:9.

Gegen 13.30 Uhr zog es am Sonntag dann zahlreiche Krifteler und Gäste von auswärts an die Umzugsstraßen, denn um 14 Uhr begann der große Kerbeumzug durch Kriftels Straßen. Zu sehen waren zwölf Zugnummern aus unterschiedlichsten Vereinen und Verbänden Kriftels. Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek nahmen ihre in der Bürgerschaft geschätzten Rollen ein: Mit Bembel und Bechern liefen sie mit und schenkten den Zuschauern am Straßenrand Apfelwein ein. Unterstützt wurden Sie durch den CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Altenkamp.

Nach rund einer Stunde Umzug bewegten sich die Teilnehmer und Zuschauer Richtung Freizeitpark, denn das Ziel war das Festzelt, um sich bei Apfelwein und Bratwurst vom Holzkohlegrill oder Kaffee und frischem Landfrauenkuchen für den Abend zu rüsten. Ab 17 Uhr gab es musikalische Unterhaltung mit der Band „Deja Vu“. Viele Besucher nutzen auch die sommerlichen Temperaturen für gesellige Treffen im Biergarten.

Foto: Pressestelle der Gemeinde Kriftel

Frühshoppen mit Promis mit Hammelversteigerung

Zu den absoluten Höhepunkten während der Kerb zählt der Kerbemontag. Bereits um 10 Uhr öffnete das Zelt wieder seine Pforten. Die Krifteler Kerbegesellschaft lud zum Frühschoppen ein. Bis zum Mittag war das Zelt voll: Wie es in Kriftel Tradition ist, waren Mitarbeiter von Krifteler Firmen und der Krifteler Gemeindeverwaltung rund um Bürgermeister Christian Seitz, Landrat Michael Cyriax mit einer Delegation aus dem Kreishaus, der Hattersheimer Bürgermeister Klaus Schindling sowie Hofheims Erster Stadtrat Wolfgang Exner gekommen, um bei Gigglschlag und Hammelversteigerung zuzuschauen und bei guter Musik einen Ebbelwoi zu trinken. Hansi Schlitter sorgte beim Frühschoppen für beste musikalische Unterhaltung.

Leider gehen jedoch einmal alle Feste zu Ende, so auch die Krifteler Kerb. In den Abendstunden des 24. September zog der Leichenzug der weinenden und tief bedrückten Kerbeborschen, unter großer Anteilnahem der Krifteler Mitbürger und den Mitgliedern der Kerbegesellschaft, durch die Straßen und Gassen der Obstbaugemeinde. Die Trauerfeier fand ihren Höhepunkt im Freizeitpark, mit der feierlichen Feuerbestattung des Kerbebopp, dem Wahrzeichen der Kerb. Unter den tröstenden Worten des Laienpredigers und der Messdiener ging schließlich der „Beschützer des Kerbebaumes“ unter großem Leidklagen in Flammen auf. Zum Abschied sangen die Kerbeborschen ihrem Kameraden noch ein Lied. Das lautstarke Gejammer verstummte erst in jenem Moment, als der Laienprediger die glückliche Wiederkehr im folgenden Jahr verkündete. Das war der Zeitpunkt, die Kerb 2019 Revue passieren zu lassen und sich auf die Kerb 2020 zu freuen.

Die Mitglieder der Kerbegesellschaft Kriftel (KGK) bedankten sich nicht nur ganz herzlich bei den vielen Gästen der Zeltkerb, sondern auch beim DRK, bei Feuerwehr und Hilfspolizei, die die Kerbetage wachsam zum Schutz der Teilnehmer begleitet haben. Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek schlossen sich dem Dank an und betonten: „Ohne die vielen, eifrigen Mitgliedern der Kerbegesellschaft Kriftel wäre so eine tolle Zeltkerb nicht möglich gewesen!“

Pressestelle der Gemeinde Kriftel