Start Mainz-Laubenheim Fulminanter Abschluss eines erfolgreichen Jubiläumsjahrs SVL-Chöre begeistern beim Jahresabschlusskonzert

Fulminanter Abschluss eines erfolgreichen Jubiläumsjahrs SVL-Chöre begeistern beim Jahresabschlusskonzert

LAUBENHEIM – Am Ende eines ereignisreichen Jahres, das ganz im Zeichen des 175-jährigen Jubiläums der Sängervereinigung 1844/77 stand, lud der Verein zu einem Jahresabschlusskonzert ein. In der Katholischen Pfarrkirche machten der Männerchor und der gemischte HeartChor ein weiteres Mal einen Streifzug durch ihr großes Repertoire. Unter dem bewährten Dirigat von Antonio Sarnjai und der ausgezeichneten Klavierbegleitung der jungen Mirijam Gangluff schwangen sich die Sängerinnen und Sänger zu Höchstleistungen empor. Den Anfang machten die 30 Männer mit dem getragenen „Am kühlenden Morgen“ von Robert Pracht. Es folgte „Oh Herr, welch ein Morgen“ aus der Feder von Otto Groll, „ein Lobeslied für jeden Tag“. Bei dem Schweizer Volkslied „Das Tal in den Bergen“ von Bepi de Marzi demonstrierte der Männerchor eindrucksvoll seine Stimmgewalt.  Mit „Ihr Berge lebt wohl“ von Friedrich Silcher beendete der Chor den ersten Teil des Konzerts. Herbstliche Stimmung verbreiteten die 40 Mitglieder HeartChors mit ihrem Auftrittslied „Autumn Leaves“. Carl Jenkins’ sphärische Klänge des „Adiemus“ mit der erfundenen Sprache und das weltberühmte „Hallelujah“ von Leonard Cohen, die mystische Geschichte von König David, wurden  von den zahlreichen Besuchern andächtig belauscht. Emotional und gekonnt erklang der „Earth Song“, Michael Jacksons flammende Anti-Kriegs-Hymne.

Ray Charles‘ lustig-deftiger Geschlechterstreit „Hit the Road, Jack“ animierte das Auditorium zum rhythmischen Mitklatschen. Mit Toni Ortellos Klassiker „La Montanara“ setzte der Männerchor das Konzert fort. Hier bewies der Chor, dass er es auch Italienisch kann. Zwei Versionen des „Abendlieds“ (Franz Schubert von der hereinfallenden Nacht und dem erwachenden Morgen und die romantische Version von Musikprofessor Rudolf Desch) umrahmten Eichendorffs „Abendlich schon rauscht der Wald“. Das um 1800 entstandene „Im Dorf da geht die Glocke schon“ von Bernhard Weber war der gelungene Abschluss des hervorragend vorgetragenen Konzertteils des Männerchors. Der Heartchor folgte mit „Over the Rainbow“, Judy Garlands zauberhaftem Lied aus dem Musicalfilm „The Wizard of Oz“ (1939). Dabei zauberten die Sängerinnen und Sänger mit „menschlicher Percussion“ einen Regen in das Gotteshaus. Eric Claptons traurige Ballade „Tears in Heaven“ über den tragischen Tod seines vierjährigen Sohns Conor trugen die fast 40 Chormitglieder traurig-bedächtig vor. Coldplays fetziges „Viva la Vida“ von 2008 war der gut gesetzte Kontrapunkt dazu. Auf den Mann, der einst König war, warten nun Revolutionäre auf seinen Kopf auf einem Silbertablett. „Good Night Sweetheart“ beschreibt einen traurigen Mann, der seine Geliebte spät in der Nacht verlassen muss, um nicht von deren Eltern erwischt zu werden. Vorher versichert er ihr noch einmal seine Liebe und dass er es hasst, sie verlassen zu müssen. Den Höhepunkt des 90-minütigen Gala-Konzerts bildete der gemeinsame Auftritt beider Chöre, wobei die fast 70 Akteure eine eindrucksvolle Vorstellung voller gesanglicher Harmonie boten.  Die Mainzer Hymne „Im Schatten des Doms“ und das Gebets-Lied „The Prayer“ mit dem melodisch wundervollen Wechselgesang mit italienischem Einschlag setzten den Schlusspunkt des beeindruckenden Abends. Die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche (es gab nur noch Stehplätze) bedankten sich mit einem minutenlangen Schlussapplaus und „standing ovations.“ Ihnen wurde mit Dirigent Antonio Sarnjais stimmiger Liedauswahl, Mirijam Gangluffs einfühlsamer Klavierbegleitung, den beiden tollen Chören, den verschiedenen Solisten (Anja Farwer, Lena Reiter, Inge Schmidt, Marita Schmitt, Lothar Wölke, Bernhard Marin, Klaus Schmitt) und Michael Horbers professioneller Beschallung ein perfektes Konzert geboten. Natacha Olbrichs sehr informative Zwischenmoderationen rundeten nahtlos die Veranstaltung ab. In bester Stimmung konnte so die große Zuschauermenge in den frühen Laubenheimer Herbstabend verabschiedet werden.

Klaus Schmitt

Vorheriger ArtikelIm Herbst ist Reifenwechselzeit
Nächster Artikel495 Dienstjahre
Avatar-Foto
Als Laubenheimer, der inzwischen als Rentner in Bodenheim lebt schreibe ich gerne hin und wieder den ein oder anderen Artikel über meine Heimat. Denn meine Heimat kenne ich: Die Leute, die Orte und all das, was dort so passiert. Und so ist es mir ein Bedürfnis, mein Wissen mit allen zu teilen. Also lesen Sie meine Beiträge im Journal LOKAL – die lokale Zeitung.