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Die Hilfe kam zu spät

Noch lebt die Amsel, jedoch völlig apathisch. Zwanzig Minuten später ist sie von ihren Leiden erlöst - Foto: Bernd Zürn

FLÖRSHEIM – Als ‚mitleiderregend‘ bezeichnete Ottmar Martus den Zustand eines Vogels, den er am vergangenen Donnerstag von seinem Haus in der Weingartenstraße aus beobachtete. Deshalb rief der besorgte Wickerer den Weilbacher Bernd Zürn zu Hilfe. Der fand eine – offensichtlich noch junge – Amsel, die sich nur noch schwach zuckend bewegte. Sie stand zwar noch recht sicher auf ihren Beinen, machte aber keinerlei Fluchtversuche, als Zürn sich ihr näherte. Auch als er sie in seinen bereitgestellten Eimer setzte war ihre Abwehr extrem schwach.

Da äußere Verletzungen nicht zu sehen waren sah der Weilbacher Umweltschützer nur eine Möglichkeit: Die Tierklinik in Hofheim.
Dort angekommen, erübrigte sich eine Behandlung. Die Patientin war tot! Angesichts der Verhaltensweisen des Tieres war das für
Zürn keine Überraschung. Bei seiner Untersuchung des toten Tieres bemerkte er, dass der rechte Flügel offensichtlich gebrochen war. Da keine Blutungen zu sehen waren glaubt er an einen Zusammenstoß mit einem Auto.

Überrascht war auch Ottmar Martus nicht, als Bernd Zürn ihn informierte. Wohl aber traurig. Als jahrelanger Unfallrettungsdienstler hat er zwar vielen Menschen geholfen. Hier war er aber fachlich überfordert. Seinen Garten will der Hundeliebhaber und Marathon-läufer weiterhin naturnah betreiben, um möglichst vielen Tieren Nahrung und Lebensraum zu bieten.

Bernd Zürn