Respekt war früher eng verbunden mit Angst, Angst vor der Stärke des Anderen. Bist Du stärker, dann respektiere ich Dich, das ist schließlich gesünder für mich. Deutlich wird dies in der Straßengang. Hier ist die Sache völlig klar. Der Anführer wird respektiert. Diesen Respekt hat er sich in der Regel erkämpft.
Heute ist jedoch nicht unbedingt die Stärke des Anderen das Maß aller Dinge. Respektieren sollte man grundsätzlich den Anderen. Man sollte dessen Handeln respektieren, auch wenn man es vielleicht nicht verstehen kann oder es nicht gut findet. Respekt ist etwas, was jedem zusteht, sofern er nicht einem Anderen absichtlich oder grob fahrlässig schadet.
In der Realität scheint sich der Respekt aber eher verflüchtigt zu haben. Politiker fühlen sich so wenig respektiert wie die einzelnen Bürger, der Chef genauso wenig wie der einzelne Mitarbeiter. Dabei wäre das Miteinander doch so einfach, würden wir dem Tun und Handeln des Anderen mehr Respekt zollen. Respekt ist relativ einfach zu erschaffen. Denn wenn wir ihn unserem Gegenüber erweisen, dann haben wir sehr gute Chancen, im Umkehrschluss auch Respekt zu bekommen. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall, so respektiert zu werden, wie Sie sich das vorstellen. Andere aber auch so zu respektieren, wie diese eben sind.
Herzlichst Ihr
Ekkehard Schenk
Verleger