Start Politik Abschied und Würdigung Claudia Bläsius-Wirth vom Gemeinderat verabschiedet

Abschied und Würdigung Claudia Bläsius-Wirth vom Gemeinderat verabschiedet

Claudia Bläsius-Wirth bei der Verabschiedung im Gemeinderat von Guntersblum. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

GUNTERSBLUM – Mit einer emotionalen Rede verabschiedete sich Claudia Bläsius-Wirth (CDU) aus dem Amt der Ortsbürgermeisterin von Guntersblum. „Für mich war das Amt nie nur ein Job“, bekannte die Christdemokratin in der konstituierenden Sitzung der neuen Legislaturperiode. Es sei vielmehr „immer ein 24-7-Einsatz und ein herausforderndes Engagement“ gewesen.

„Ich führte Guntersblum mit Vollgas“, beschrieb Bläsius-Wirth ihre Zeit im Amt. Seit 2009 ist sie in der Lokalpolitik aktiv, 2014 wurde sie Erste Beigeordnete und 2016 Ortschefin in Guntersblum, das damals knapp 3.800 Einwohner hatte. In ihrer Rede sprach sie über die Herausforderungen und positiven Entwicklungen ihrer Amtszeit. Dafür erhielt sie eine herzliche Würdigung und Applaus der Ratsmitglieder.

Rückblickend erinnerte sie an die Flüchtlingskrise, die das Dorf vor große Herausforderungen stellte: „Die Flüchtlingskrise brachte uns viele Menschen, teilweise traumatisiert. Wir lernten, besser und besser Hand in Hand zu arbeiten“. Sie betonte die gelungene Integration vieler Geflüchteter, die sich heute aktiv am Gemeindeleben beteiligen.

Ein prägendes Ereignis war die Corona-Pandemie. „Corona hat uns verändert. Das öffentliche Leben wurde angehalten, viele wurden krank, einige starben. Es war eine Zäsur, der wir operativ begegnen mussten,“ so Bläsius-Wirth. Diese Zeit habe auch die Digitalisierung in der Gemeindearbeit beschleunigt, was sie als positive Entwicklung hervorhob.

Besondere Momente ihrer Amtszeit waren die Organisation historischer Jubiläen und lokaler Events, die sie als „eine Besonderheit“ beschrieb. Kritisch äußerte sie sich zum Modell des ehrenamtlichen Bürgermeisters, das in größeren Kommunen die Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt nahezu unmöglich mache. Sie bemängelte auch die unzureichende finanzielle Ausstattung der Gemeinden durch das Land, die die Arbeit erheblich erschwere.

Zum Abschluss bedankte sich Bläsius-Wirth bei allen, die sie während ihrer Amtszeit unterstützt haben: „Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger, liebe Ratsmitglieder, es war mir eine wirklich große Ehre, Ihre Bürgermeisterin gewesen zu sein“. Sie betonte, dass das Amt für sie nie nur ein Job war, sondern eine Herzensangelegenheit. Im Gemeinderat zog die Christdemokratin nun einen Schlussstrich. Sie bleibt jedoch der Lokalpolitik im Verbandsgemeinderat von Rhein-Selz treu. Die Freude auf die Zusammenarbeit mit ihr in dem Gremium drückte auch VG-Bürgermeister Martin Groth (FWG) aus, der zu einem späteren Zeitpunkt zur Sitzung dazugestoßen war.

Zuvor würdigten auch die Gemeinderatsmitglieder die langjährige und engagierte Arbeit von Bläsius-Wirth. Besonders hervorgehoben wurden ihr Ideenreichtum und ihr enormer Zeiteinsatz, den sie stets mit Leidenschaft und Tatendrang eingebracht habe.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.