LAUBENHEIM – Langsam laufen in Laubenheim die Drähte und Köpfe heiß. Grund sind die vielfältigen Vorbereitungen für die im nächsten Jahr geplanten Feierlichkeiten zur 1250-Jahr-Feier des Stadtteils. Die Ortsverwaltung, Ortsvereine und private Initiativen sind bereits seit dem Frühjahr darin involviert. So ist natürlich auch die AG HistLa („Arbeitsgruppe Historisches Laubenheim“) mit intensiven Planungen mehrerer Beiträge für das große Ereignis beschäftigt. Diese Arbeitsgruppe des örtlichen Heimat- und Verkehrsvereins besteht seit 2018. Sprecher der Gruppe ist der ortsbekannte Ortschroniker Jupp Heck. Mit seiner riesigen Bildersammlung (circa 6000 Fotos) hat er schon viele Menschen in Laubenheim in sieben öffentlichen und mehreren privaten Veranstaltungen seit 2013 fasziniert. Die Verbundenheit zu seinem Heimatort hat der 73-Jährige nun mit der Initiierung der Sprechergruppe vertieft. Weitere Mitglieder dieser Gruppe sind die Rheinhessische Kultur- und Weinbotschafterin Claudia Stein, der Ortsstatistiker Wolfgang Stampp, der Vorsitzenden des Erhaltungsvereins der evangelischen Kirche, Friedhelm Kärcher, und der Leiter des „kleinen Museums“, Fritz Berena. Das Hauptaugenmerk der Gruppe bei der Mitwirkung der
1250-Jahrfeier liegt auf der Ergänzung der 1973 und 1988 erschienenen Chroniken Laubenheims. Dieses neu überarbeitete Werk wird rechtzeitig zur Akademischen Feier am 30. April 2023 vorliegen. Folgende Themen sind hierbei vorgesehen: in den bisherigen Chroniken kaum erwähnte Informationen der Geschehnisse im Dritten Reich in Laubenheim anhand von Protokollen der Gemeinderatssitzungen, die überwiegend von Dr. Ute Engelen vom Institut für geschichtliche Landeskunde (IGL) im Mainzer Stadtarchiv kopiert und für die Chronik ausgewertet wurden, Ergänzung der Bürgermeister und Ortsvorsteher, wobei laut Heck ein bisher unbekannter Name aufgetaucht ist, Zusätze zur örtlichen Zeittafel über wichtige Ereignisse im Stadtteil von circa 4000 v. Chr. bis in die Gegenwart, Gemarkung und naturräumliche Grundlagen sowie Aktualisierung der Chroniken der Schule und der beiden Kirchengemeinden. Dabei ist besonders die redaktionelle Mitarbeit des Laubenheimer Historikers und Trägers des Laubenheimer Bürgerpreises, Dr. Gebhard Kurz, hervorzuheben. Er half mit, circa 170 Protokollseiten von 1934 bis 1944 von manchmal schwer zu entziffernder Sütterlinschrift zu übersetzen. Weiterhin wird es im nächsten Frühjahr eine Ausstellung mit archäologischen Funden im Hochzeitszimmer des Rathauses geben. Dafür konnten die Initiatoren der AG HistLa die wertvolle Unterstützung von Dr. Roland Knöchlein von der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Landesarchäologie gewinnen, der selbst zwei Beiträge für die Chronikerweiterung erstellt hat. Ferner stellt die Gruppe den von ihr zu erstellenden neuen Laubenheimer Bildkalender für 2023 vor. Man sieht: Die Laubenheimer Hobbyhistoriker haben noch viel Arbeit vor der Brust. Übrigens: Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung wurde die alte Sprechergruppe komplett wiedergewählt. Für diese heißt es jetzt: Ärmel hochkrempeln! Es gibt noch viel zu tun.
Klaus Schmitt